Brüssel: 70 Festnahmen bei Protesten von „Gelbwesten“

AFP
BRÜSSEL, Belgien
Veröffentlicht 08.12.2018 00:00
Aktualisiert 08.12.2018 14:36
REUTERS

Die Protestkundgebungen der „Gelbwesten" haben sich am Samstag auf die belgische Hauptstadt Brüssel ausgeweitet. Die Polizei nahm dort nach eigenen Angaben rund 70 Menschen fest. Bei den Festnahmen handle es sich um "präventive Maßnahmen", teilte sie mit. Die Polizei riegelte das Brüsseler Europaviertel ab. Dort haben Institutionen wie die EU-Kommission, der EU-Rat und das EU-Parlament ihren Sitz. Selbst Fußgänger erhielten keinen Zugang zu dem Viertel, wie ein AFP-Reporter berichtete.

An den Demonstrationen im Stadtzentrum nahmen am Vormittag mehrere Dutzend "Gelbwesten" teil. Die Kundgebungen verliefen - anders als im Nachbarland Frankreich - zunächst friedlich. Sie führten aber zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in der belgischen Hauptstadt.

Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga gingen "Gelbwesten"-Demonstranten am Samstag auch in der Region Westflandern auf die Straße. Sie blockierten demnach bei Rekkem nahe der Grenze zu Frankreich eine Autobahn. Auch auf der Autobahn bei Adinkerke errichteten Aktivisten laut Belga eine Straßensperre.

Die Protestbewegung hat ihren Ursprung in Frankreich, wo die "Gelbwesten" seit Wochen den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron sowie Steuersenkungen, höhere Renten und Löhne fordern. Ende November waren Proteste der "Gelbwesten" in Brüssel in Gewalt umgeschlagen. Zwei Polizeifahrzeuge wurden in Brand gesteckt.

bfi/pw

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