Dreier-Gipfel: Erdoğan, Putin und Rohani schaffen Hoffnung für Frieden in Syrien

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.02.2019 14:14
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Bei ihrem Dreier-Gipfel in Sotschi haben Russland, der Iran und die Türkei die Abzugspläne der USA für Syrien als "positiven Schritt" begrüßt und sich auf das weitere Vorgehen in den Konfliktgebieten geeinigt.

"Unser gemeinsamer Standpunkt ist, dass die Umsetzung dieser Etappe ein positiver Schritt wäre, der zur Stabilisierung der Lage in dieser Region beitragen würde", sagte der russische Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag bei der Abschluss-Pressekonferenz in der Schwarzmeer-Metropole.

Schließlich solle in Syrien "letztlich die legitime Regierung die Kontrolle wieder übernehmen", fügte Putin hinzu. US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember überraschend den vollständigen Abzug der rund 2000 in Syrien stationierten US-Soldaten angekündigt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte dazu unmittelbar vor dem Dreier-Gipfel, der bevorstehende US-Abzug sei "eine der wichtigsten kommenden Herausforderungen".

Russland und der Iran leisten Syriens Machthaber Baschar al-Assad militärische Unterstützung. Die Türkei steht auf der Seite der Opposition und will insbesondere ein Erstarken der PKK-Ableger im Nachbarland verhindern. Dazu sagte Erdoğan in Sotschi, wenn die Volksverteidigungseinheiten (YPG) und ihr politischer Arm, die PYD, nicht aus der syrischen Stadt Manbidsch und den Gebieten östlich des Euphrat vertrieben seien, könne Syriens territoriale Integrität "nicht sichergestellt werden".

Erdoğan gab nach seinem Gespräch mit Putin außerdem bekannt, dass ihre Länder als Zeichen ihres Kooperationswillen eine "militärische Vereinbarung" über gemeinsame Patrouillen zur Eindämmung radikaler Gruppen in Idlib geschlossen hätten. Die Provinz im Nordwesten Syriens ist weiterhin unter der Kontrolle von Oppositionsgruppen.

Obwohl die drei Länder im Syrien-Konflikt auf unterschiedlichen Seiten stehen, setzen sie sich seit Anfang 2017 im Zuge der Syrien-Gespräche in der kasachischen Hauptstadt Astana für eine militärische Deeskalation und eine politische Lösung ein.

Im Krieg in Syrien seit Frühjahr 2011 wurden bereits mehr als 360.000 Menschen getötet.

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