Frankreich und Iran entschärfen diplomatische Krise

AFP
TEHERAN
Veröffentlicht 06.03.2019 00:00
Aktualisiert 06.03.2019 12:54
Frankreich und Iran entschärfen diplomatische Krise

Frankreich und der Iran haben ihre diplomatische Krise entschärft: Erstmals seit mehr als sechs Monaten tauschen Paris und Teheran wieder Botschafter aus, wie die Regierungen beider Länder am Mittwoch mitteilten.

Frankreich hatte seinen Botschafter aus dem Iran abgezogen, weil die Regierung Teheran die Beteiligung an einem vereitelten Anschlag auf iranische Oppositionelle bei Paris vorwirft. Der Iran rügte französische Waffenlieferungen an Saudi-Arabien.

Neuer französischer Botschafter im Iran wird der Diplomat Philippe Thiébaud, wie es im französischen Amtsblatt hieß. Er arbeitete zuvor unter anderem bei der internationalen Atomenergiebehörde. Der Iran entsendet den bisherigen Sprecher des Außenministeriums, Bahram Ghassemi, nach Paris.

Frankreich setzt sich zusammen mit Deutschland und Großbritannien dafür ein, das internationale Atomabkommen mit dem Iran zu retten, nachdem US-Präsident Donald Trump im vergangenen Mai den Austritt seines Landes erklärt hatte.

Die Beziehungen Frankreichs zum Iran wurden aber unter anderem durch ein vereiteltes Bombenattentat auf das Jahrestreffen des Nationalen Widerstandsrats Iran (NRWI) in Villepinte nahe Paris im vergangenen Juni belastet. Paris wirft dem iranischen Geheimdienst eine Beteiligung vor.

Neben Frankreich vermuten auch andere EU-Länder den iranischen Geheimdienst hinter Anschlagsplänen. Die Bundesregierung hatte der iranischen Fluglinie Mahan Air deshalb die Betriebserlaubnis für Deutschland entzogen. Die Niederlande riefen ihren Botschafter ebenfalls aus Teheran zurück.

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