Dänemarks Justizminister hätte europäische Daesh-Kämpfer lieber tot gesehen

AFP
KOPENHAGEN
Veröffentlicht 27.03.2019 00:00
Aktualisiert 27.03.2019 18:37
AFP

In der Debatte um die Rückkehr ehemaliger Kämpfer der Terrororganisation Daesh in ihre europäischen Herkunftsländer hat Dänemarks Justizminister mit drastischen Worten Stellung bezogen.

Die Terroristen wären besser "dort im Kampf gefallen", anstatt nun zurückzukehren, sagte der konservative Minister Sören Pape Poulsen nach Angaben örtlicher Medien am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss.

Dennoch sei seine Regierung bereit, die Rückkehrer aufzunehmen, sagte Poulsen. "Es ist besser, wenn sie hier inhaftiert sind, als dass sie frei herumreisen." Demnach befinden sich derzeit rund 40 Daesh-Anhänger mit Verbindungen nach Dänemark in dem Gebiet des ehemaligen "Kalifats" der Terrororganisation. Zehn von ihnen seien dort inhaftiert.

Die dänische Opposition kritisierte die Aussage Poulsens. "Das sind Worte, die ich nicht in den Mund genommen hätte", sagte eine Sprecherin der Sozialdemokraten.

Seit 2012 reisten nach dänischen Geheimdienstangaben etwa 150 Menschen nach Syrien und in den Irak. Jeder Dritte von ihnen kehrte demnach wieder zurück. In Dänemark drohen ihnen juristische Konsequenzen, die bis zum Entzug der Staatsangehörigkeit reichen können.

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