Präsidentenwahl in der Ukraine

DPA
KIEW
Veröffentlicht 31.03.2019 14:08
AFP

In der früheren sowjetischen Teilrepublik Ukraine wählen die Menschen heute ihren neuen Präsidenten. Aufgerufen sind rund 30 Millionen Wähler, zwischen insgesamt 39 Kandidaten ihr Staatsoberhaupt zu bestimmen.

Noch nie in der Geschichte des osteuropäischen Landes sind so viele Kandidaten zur Wahl zugelassen worden. Spannend wird sein, wie der politische Quereinsteiger, Schauspieler und Komiker, Wladimir Selenski, bei der Wahl in dem Land abschneiden wird. Erste Nachwahlbefragungen werden unmittelbar nach Schließung der Wahllokale ab 19.00 Uhr MESZ erwartet.

Selenski führt die Umfragen seit Wochen deutlich an. Amtsinhaber Petro Poroschenko droht hingegen eine Niederlage, er liefert sich mit Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ostersonntag dürfte es zu einem zweiten Wahlgang kommen, weil voraussichtlich keiner der 39 Bewerber auf Anhieb die absolute Mehrheit bekommt.

In der Europäischen Union wird die Abstimmung mit großem Interesse verfolgt. Das nach IWF-Statistiken ärmste Land Europas steuert einen Kurs Richtung EU und Nato an.

Auch Russland beobachte den Ausgang der Abstimmung sehr genau, kündigte der Kreml in Moskau bereits im Vorfeld an. Der ehemalige Bruderstaat wird in Kiew seit Jahren als Feind gesehen. Seit der Annektion der Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Moskau und dem Krieg im Osten zwischen Regierungssoldaten und prorussischen Separatisten sind die Beziehungen zwischen den beiden Ländern schwer angeschlagen. Die Ukraine verweigerte Russland, Wahlbeobachter in das Land zu schicken. Das löste in Moskau große Empörung aus. Insgesamt werden mehr als 2300 internationale Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) die Wahl überwachen.

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