Polizei greift hart gegen Migranten in Griechenland durch

DAILY SABAH MIT DPA
ATHEN
Veröffentlicht 07.04.2019 15:13
AP

In Griechenland nahe der Grenze zu Nordmazedonien ist am Samstagnachmittag die Polizei erneut hart gegen Migranten vorgegangen.

Die Beamten setzten Tränengas und Blendgranaten ein, um die mit Steinen werfenden Migranten auseinander zu treiben und zurückzudrängen, wie griechische Medien übereinstimmend meldeten. Unter den mutmaßlich randalierenden Migranten gab es auch Personen mit Kindern, die von dem Tränengas getroffen wurden.

In der Region haben sich rund 2000 Ausländer versammelt, die über Nordmazedonien nach Mitteleuropa weiterreisen wollen. Sie übernachteten zuletzt in Zelten rund um ein Flüchtlingslager bei Diavata.

In den vergangenen Tagen hatte im Internet das Gerücht die Runde gemacht, die Grenze zu Nordmazedonien sei offen. Das griechische Migrationsministerium erklärte dagegen, die Grenze werde nicht geöffnet. Alle Migranten sollten in ihre Unterkünfte zurückgehen, dazu stünden Busse bereit.

Ansammlungen von Migranten, die gen Norden reisen wollten, gab es auch in Athen. Dort besetzten am Freitag rund 300 Menschen den Hauptbahnhof der griechischen Hauptstadt. Der Bahnverkehr wurde für mehrere Stunden eingestellt. Die Besetzung wurde jedoch in der Nacht zum Samstag beendet, teilte die Eisenbahndirektion mit. Alle Züge fuhren wieder.

Während des Höhepunkts der Migrationskrise war entlang der Grenze zwischen Griechenland und Nordmazedonien ein Grenzzaun gebaut worden. Dieser steht noch und wird überwacht. Damit ist die sogenannte Balkanroute nach Mitteleuropa weitgehend geschlossen worden. Sie führt von Griechenland über Nordmazedonien, Serbien und Ungarn nach Mitteleuropa. 2015 und 2016 waren mehr als eine Million Menschen über diese Route nach Deutschland gereist.

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