Rosatom: Entwicklung „neuer Waffen“ wird auch nach Atom-Unfall fortgeführt

AFP
MOSKAU
Veröffentlicht 13.08.2019 11:19
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Vier Tage nach dem atomaren Unfall auf einem Militärstützpunkt am Weißen Meer hat die russische Atombehörde Rosatom bestätigt, dass die fünf ums Leben gekommenen Rosatom-Rüstungsexperten an "neuen Waffen" arbeiteten. Allerdings nannte Rosatom in der Erklärung vom Montag weiterhin keinen konkreten Waffentyp.

US-Experten hatten am Wochenende die Ansicht vertreten, es habe sich um eine atomar betriebene Rakete vom Typ 9M730 Burewestnik gehandelt. Diese Rakete wurde im Februar erstmals von Präsident Wladimir Putin vorgestellt, der sie als "unbezwingbar" und für die gegnerische Luftabwehr "nicht aufzuspüren" bezeichnete. Im Nato-Jargon werden die Raketen vom Typ Burewestnik ("Sturmvogel") auch als SSC-X-9 Skyfall bezeichnet.

Für die umgekommenen Rüstungsexperten wurde am Montag in der Stadt Sarow, die fast vollständig von der Öffentlichkeit abgeschirmt ist, eine Trauerzeremonie veranstaltet. Der frühere Rosatom-Chef Sergej Kirienko würdigte die Getöteten als "wahre Helden". Rosatom kündigte an, die Arbeiten an den "neuen Waffen" würden "in jedem Fall zu Ende geführt".

Das Unglück ereignete sich auf einer Plattform im Meer auf dem Testgelände Nyonoska, das rund 30 Kilometer von der Stadt Sewerodwinsk entfernt ist. Erst am Samstag wurde der atomare Charakter des Unglücks von den Moskauer Behörden eingeräumt. Rosatom teilte mit, seine Beschäftigten seien damit beauftragt gewesen, die "isotopische Energiequelle" für eine Rakete zu betreiben, die auf der Plattform getestet wurde.

Anfang Juli hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die Hintergründe eines verheerenden Brandes an Bord eines russischen U-Boots zum "Staatsgeheimnis" erklärt, bei dem 14 Marine-Soldaten ums Leben gekommen waren. Der Brand wurde nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau unter Kontrolle gebracht, bevor der Atomreaktor des U-Boots beschädigt wurde.

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