Nach Protesten: Argentinien sagt Fussball-Länderspiel in Jerusalem ab

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 06.06.2018 00:00
Aktualisiert 06.06.2018 12:37
AFP

Nach palästinensischen Protestaufrufen hat Argentinien ein Fussball-Länderspiel gegen Israel am Samstag abgesagt. Das Spiel war ohne Absprache nach Jerusalem verlegt worden.

"Sie haben endlich das Richtige getan", sagte der argentinische Nationalstürmer Gonzalo Higuain am Dienstag dem TV-Sender ESPN und bestätigte damit Berichte über die Absage.

Das Freundschaftsspiel gegen Israels Nationalteam hatte ursprünglich in Haifa stattfinden sollen, war dann aber aber mit Unterstützung israelischer Behörden nach Jerusalem verlegt worden. Es wäre für Argentinien das letzte Testspiel vor der Weltmeisterschaft in Russland gewesen. Dschibril Radschub, Chef des palästinensischen Fußballverbands, hatte Messi dazu aufgerufen, nicht die Verbrechen der Besatzungmacht zu relativieren.

"Messi ist ein Symbol für Frieden und Liebe", so Radschub.

Der argentinische Außenminister Jorge Faurie sagte Reportern in Washington am Rande des Treffens der "Organisation Amerikanischer Staaten", er glaube, dass die argentinischen Spieler nicht bereit seien, für das Spiel nach Israel zu reisen.

"Soweit ich weiß, waren die Spieler der Nationalmannschaft nicht bereit, das Spiel zu spielen", sagte Faurie vor der Bestätigung der Absage des Spiels.

Jerusalem bleibt im Zentrum des israelisch-palästinensischen Konflikts, und die Palästinenser hoffen, dass das derzeit besetzte Ost-Jerusalem irgendwann die Hauptstadt des unabhängigen Staates Palästina sein wird.

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Seitdem wird Jerusalem von Israel als ungeteilte Hauptstadt beansprucht. Dieser Anspruch wird jedoch international nicht anerkannt. Gemäß dem Abkommen des Oslo-Friedensprozesses müssen Palästinenser und Israelis gemeinsam über den Endstatus von Jerusalem entscheiden.

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