Arsenal verhindert Trainingsbesuch von Löw bei Özil

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 26.09.2018 00:00
Aktualisiert 26.09.2018 14:54
Reuters

Der FC Arsenal hat nach Informationen der "Bild"-Zeitung einen Trainingsbesuch von Bundestrainer Joachim Löw und damit einen direkten Kontakt mit dem zurückgetretenen Mesut Özil verhindert.

Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff wollten demnach ihren Besuch in London am Sonntag und Montag anlässlich der Weltfußballer-Gala nutzen, um mit dem Arsenal-Profi Özil ins Gespräch zu kommen. Laut «Bild» soll Chefcoach Unai Emery verboten haben, dass Löw und Bierhoff beim Regenerationstraining am Montag auf dem Vereinsgelände zusehen durften.

Sogar der Zutritt zum Trainingsplatz soll der DFB-Delegation verboten gewesen sein, obwohl Bierhoff das Kommen im Vorfeld angekündigt hatte.

Nach dem Training haben sich Löw und Bierhoff mit den deutschen Arsenal-Profis Bernd Leno und Shkodran Mustafi ​und dem Ex-Nationalspieler Per Mertesacker im Besucherzentrum getroffen. Özil erschien jedoch zu diesem Treffen nicht. Özils Berater, Erkut Söğüt, lehnte es ab, sich zu dem Grund zu äußern.

"Wir hätten uns gerne mit Mesut unterhalten. Aber wir müssen akzeptieren, dass er momentan das Gespräch mit uns nicht haben will", sagte Bierhoff.

Özil war vor der WM in Russland wegen Fotos mit Erdoğan in die Kritik geraten und erhielt rassistische Anfeindungen aus breiten Teilen der deutschen Gesellschaft. Im Juli trat Özil deshalb aus der Nationalelf zurück und wies darauf hin, dass deutsche Politiker und Fans ihn nach dem Erdoğan-Foto mitunter wüst beschimpft und damit ihre „zuvor versteckten rassistischen Tendenzen" offenbart hätten.

„In den Augen von Grindel und seinen Unterstützern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Migrant, wenn wir verlieren", kritisierte Özil in seiner dreiteiligen Erklärung auf Twitter den DFB-Chef.

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