UN: Superkeime bedrohen Nachhaltigkeitsziele

DAILY SABAH MIT DPA
KÖLN
Veröffentlicht 22.09.2016 00:00
Aktualisiert 22.09.2016 15:27
Reuters

Multiresistente Keime bedrohen die Wirkung von Arzneien gegen lebensbedrohliche Krankheiten. Die Vereinten Nationen (UN) berät sich zu dem Thema am Donnerstag in ihrer 71.Generalversammlung in New York.

Zum vierten Mal tagt die UN nun schon zu einer Gesundheitskrise. Besonders die Wirkung von Antibiotika oder Medikamenten gegen HIV, Tuberkulose oder Malaria solle in Zukunft aufgrund von Superkeimen nachlassen oder gar verloren gehen.

Die Vereinten Nationen sehen sich einem drastischen Problem in der modernen Medizin gegenüber gestellt. Banale Infektionen könnten so in Zukunft weitaus verehrende Folgen haben, als heute. Auch Geburten könnten so beispielsweise zu einem lebensbedrohlichen Prozess für Mutter und Kind werden.

Jedoch sind nicht nur Behandlungsmethoden betroffen. Die Ausbreitung von multiresistenten Keime bedroht gleichzeitig auch die Lebensmittelproduktion oder die Gesundheit von Nutztieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und die Welternährungsorganisation waren zusätzlich vor einer enormen Belastung des Gesundheitssystems und steigenden Kosten für jeden Einzelnen.

Der „Globale Aktionsplan gegen antimikrobielle Resistenzen" wird nun von Teilnehmern der UN Generalversammlung in Angriff genommen werden. Demnach sollen übermäßige Nutzung oder gar Fehlnutzung in Zukunft vermieden und die weitere Verbreitung von resistenten Keimen verhindert oder gestoppt werden.

Als weiteres Problem stellt sich die Missachtung vieler Staaten von Mindestanforderungen an Infektionsschutz oder Seuchenvermeidung heraus. Bis zu 80 Prozent der WHO-Mitgliedsstaaten erfüllen diese Auflagen bisher nicht.

Ein großes Problem sei weiterhin, dass Antibiotika in vielen Ländern frei verkäuflich wären. Auch die Qualität wird nur in wenigen Ländern geprüft.

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