Türkische Zentralbank erhöht Leitzins auf 24 Prozent - Lira erholt sich

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.09.2018 00:00
Aktualisiert 13.09.2018 14:48
DPA

Die Zentralbank des Landes die Zinsen überraschend deutlich angehoben. Kurz zuvor hatte sich Präsident Recep Tayyip Erdoğan deutlich gegen eine Anhebung ausgesprochen.

Die Notenbank erhöhte den Leitzins am Donnerstag von 17,75 auf 24 Prozent, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Damit stemmen sich die Währungshüter gegen den Wertverlust der Landeswährung Lira sowie gegen die gestiegene Inflation von rund 18 Prozent.

Experten hatten zwar mit einer deutlichen Anhebung gerechnet. Die Erwartungen der meisten Analysten wurden aber nun übertroffen. Die türkische Lira legte nach der Entscheidung deutlich zu.

Die Zentralbank erklärte, das aktuelle Preisverhalten würde auf eine gesteigerte Inflation deuten. Eine strafe Geldpolitik würde die Inflationsaussichten positiv beeinflußen. Man beobachte die Entwicklung auf dem Markt und sei weiterhin bereit, entsprechende Maßnahmen zu tätigen, falls für notwendig befunden.

Erdoğan hatte bei einer Rede auf eine weitere Zinssenkung gedrängt. Entgegen der gängigen Wirtschaftslehre sieht er Zinserhöhungen nicht als Instrument gegen Inflation, sondern als einen Treiber. Die Türkei steckt seit Wochen in einer Währungskrise.

Die Währung hat seit Beginn des Jahres etwa 40 Prozent an Wert verloren. Nach der Erklärung der Zentralbank erholte sich der Kurs.

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