Die Polizei fand am Samstag in einem Hotelzimmer einen Drucker mit politischen Flugblättern, worauf die Menschen dazu aufgerufen wurden, sich gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan aufzulehnen. Das Hotelzimmer war von einem Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit im Istanbuler Taksim Bezirk gebucht worden.
Hunderte von Flugblättern flogen aus dem Hotelzimmerfenster des 26-jährigen Morius Sebastian Enden. Er war zuletzt am Samstagmorgen im Gezi Park gesehen worden.
Nachdem die Quelle der Flugblätter ausfindig gemacht werden konnten, waren die Polizeibeamten sichtlich überrascht. Sie entdeckten eine automatisiertes Gerät, das mit einem Drucker kombiniert war. Gesteuert wurde das ganze über das Internet – die Flugblätter flogen so druckfrisch vom Fenster direkt auf die Straße.
Die Polizei sagte, das ganze System wäre von einer speziellen Fernbedienung gesteuert worden.
Das Hotelpersonal teilte später mit, dass Enden sein Zimmer am späten Freitag verlassen habe und seither nicht zurückgekehrt sei. In den Flugblättern werden die Menschen aufgefordert, sich gegen die „Diktatur" in der Türkei aufzulehnen.
Die verantwortliche Person sei bereits am Samstagmorgen nach Deutschland zurückgeflogen.
