Über 100 Terrorverdächtigen droht Entzug der türkischen Staatsbürgerschaft

ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 05.06.2017 00:00
Aktualisiert 06.06.2017 13:57
Über 100 Terrorverdächtigen droht Entzug der türkischen Staatsbürgerschaft

Die Türkei wird die Staatsbürgerschaft von 130 Personen entziehen, falls sie nicht innerhalb von drei Monaten in die Türkei zurückkehren sollten.

Auf der Liste des Innenministeriums befinden sich unter anderem Fetullah Gülen, der Drahtzieher des vereitelten FETÖ-Putschversuchs vom Juli 2016, bei dem mehr als 250 Menschen getötet wurden, sowie die Abgeordneten der PKK-nahen „Demokratischen Partei der Völker" (HDP) Faysal Sarıyıldız und Fatma Hezer Öztürk.

Gülen, der seit 1999 in den USA lebt, wir beschuldigt Anführer einer bewaffneten Terrororganisation und Drahtzieher des Putschversuchs vom 15. Juli 2016 zu sein.

Ankara wirft dem Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) vor, jahrelang den Staat, sowie das Militär, die Polizei und Justiz unterwandert zu haben, mit dem Ziel, die demokratisch gewählte Regierung zu stürzen.

Sarıyıldız wird angeklagt, Waffen für eine terroristische Gruppe bereitzustellen, während Öztürk mit „Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation" beschuldigt wird.

Das Ministerium nannte auch Osman Hilmi Özdil als Verdächtigen. Er sei angeblich ein hochrangiges FETÖ-Mitglied, das für die Unterwanderung in der Polizei zuständig war. Die Behörden gehen davon aus, dass er sich zurzeit in Thailand befindet.

Laut der Liste des Ministeriums, könnte auch der ehemalige „Frieden und Demokratie Partei" (BDP)-Abgeordneter Özdal Üçer seine Staatsbürgerschaft verlieren, falls er nicht zurückkehren sollte.

Alle gesuchten 130 Personen stehen vor terrorismusbedingten Anklagen und Verbrechen gegen die konstitutionelle Ordnung der Türkei.

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