Türkei reagiert mit scharfer Kritik auf US-Vorhaben zur Bildung einer SDF-Grenzarmee

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 15.01.2018 00:00
Aktualisiert 15.01.2018 12:19
AA

Die Türkei behalte sich das Recht vor, gegen Terrorbedrohungen zu intervenieren, gab Präsidentensprecher İbrahim Kalın am Sonntag bekannt und reagierte damit auf die Ankündigung der US-geführte Koalition in Syrien, eine 30.000 Mann starke SDF-Grenzarmee aufstellen zu wollen.

Die „Syrischen Demokratischen Kräfte" (SDF) bestehen hauptsächlich aus Truppen des syrischen PKK-Ablegers YPG, den sogenannten „Volksschutzeinheiten" – diese haben auch die Führung der SDF inne.

Die Türkei werde weiterhin alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ihre eigene Sicherheit im Einklang mit den nationalen Interessen zu gewährleisten, so Kalın.

„Die Vereinigten Staaten verursachen eine Bedrohung, indem sie versuchen, die PYD-Terrorgruppe zu legitimieren und zu etablieren. Stattdessen sollten sie die Unterstützung einstellen."

Auch das Außenministerium hat den Schritt kritisiert: „Der inakzeptable Plan der USA, eine von der YPG geführte SDF-Grenztruppe zu bilden, bedroht die nationale Sicherheit der Türkei und die territoriale Integrität Syriens", sagte das Ministerium in einer Erklärung. Die Türkei verurteile das „Beharren der USA" in diesem „falschen" Vorhaben.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat indes eine baldige Militäroperation im nordsyrischen Afrin signalisiert, um die Stadt von der YPG zu befreien. Der grenzüberschreitende Einsatz könnte bereits „in den kommenden Tagen" starten – er forderte die USA auf, die Bemühungen der Türkei zu unterstützen. Durch die Operation in Afrin soll die südliche Grenze der Türkei vom Terror „gesäubert" werden.

Die geplante etwa 30.000 Mann starke sogenannte „Syrische Grenzsicherheitstruppe" wird zur Hälfte aus Truppen der SDF bestehen. Weitere 15.000 sollen in naher Zukunft rekrutiert und ausgebildet werden.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen