Präsident Erdoğan: Einmarsch ins Stadtzentrum von Afrin kann jeden Moment beginnen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 09.03.2018 00:00
Aktualisiert 09.03.2018 18:22
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Türkischen Truppen hätten die nordsyrische Stadt Afrin umzingelt und der Einmarsch in die Innenstadt stehe kurz bevor, sagte Präsident Tayyip Erdoğan am Freitag. Die Türkei nähere sich somit dem Hauptziel der „Operation Olivenzweig". 3171.

„Wir können Afrin jeden Moment betreten, so Gott will", erklärte Erdoğan - die türkischen Truppen und FSA-Kämpfer seien nur noch 6 Kilometer vom Stadtzentrum Afrins entfernt.

Die türkischen Streitkräfte würden nach der Operationen im nordsyrischen Afrin weiter nach Manbidsch voranschreiten, um die PKK-Ableger weitgehend von der türkisch-syrischen Grenze zu säubern – bis hin zum Irak, so Erdoğan bei der Einweihung der „Politischen Akademie" der AK-Partei in Ankara.

Am Donnerstag hatte der türkische Außenminister erklärt, dass die türkischen Streitkräfte die Afrin-Operation bis voraussichtlich Mai abschließen würden und dass nach den Parlamentswahlen im Irak eine gemeinsame Offensive mit den Truppen der Zentralregierung gegen YPG/PKK-Milizen im Nordirak geplant sei.

Am Freitag verkündete zudem das türkische Militär, dass drei weitere Dörfer von Terroristen gesäubert worden seien und man die Kontrolle über einen strategischen Damm übernommen habe. Die Zahl der neutralisierten Terroristen sei zugleich auf 3171 gestiegen.

Die türkischen Streitkräfte (TSK) führen seit dem 20. Januar die „Operation Olivenzweig" durch, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet.

Erklärtes Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.

Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomiegebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.

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