Erdoğan: Afrin schon bald unter Kontrolle

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.03.2018 00:00
Aktualisiert 14.03.2018 17:25
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Präsident Recep Tayyip Erdoğan hofft, dass das von dem syrischen PKK-Ableger YPG kontrollierte Stadtzentrum von Afrin so bald wie möglich unter Kontrolle gebracht werde. Die türkischen Streitkräfte (TSK) und die „Freie Syrische Armee" (FSA) gehen laut Erdoğan mit äußerster Vorsicht vor, um das Leben der Zivilisten nicht zu gefährden.

Während eines wöchentlichen Fraktionstreffens in Ankara erklärte Erdoğan, dass Zivilisten nach wie vor durch einen speziellen Korridor aus dem Konfliktgebiet geführt würden. Dies geschehe trotz der Behinderungen seitens der YPG-Kämpfer. Zuletzt hatte auch die UN die YPG deswegen kritisiert. Es häufen sich Berichte aus dem Stadtgebiet, dass die Zivilisten von den Terroristen als menschliche Schutzschilde benutzt werden, um türkische Luft- und Artillerieangriffe zu verhindern.

Rund 1.300 Quadratkilometer Land seien bisher von den YPG/PKK-Terroristen geräumt worden, so Erdoğan.

Das türkische Militär gab indes am Mittwoch bekannt, dass seit Beginn der „Operation Olivenzweig" mindestens 3.444 Terroristen „neutralisiert" worden seien.

Das türkische Militär verwendet den Begriff „neutralisiert" in Bezug auf Terroristen, die getötet oder lebendig gefangen genommen wurden - oder für diejenigen, die sich ergeben haben. Der Begriff wird jedoch im engeren Sinn für Terroristen verwendet, die bei den Operationen getötet wurden.

Die türkischen Streitkräfte (TSK) führen seit dem 20. Januar die „Operation Olivenzweig" die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet. Erklärtes Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.

Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomiegebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.

Die PYD/YPG stellt nicht nur eine Bedrohung gegen andere Volksgruppen dar, sondern auch für kurdische Bevölkerungsteile, die sich dem Machtanspruch der PKK-Ableger nicht unterordnen wollen. Zwangsrekrutierungen, Verhaftungen oder Enteignung stehen in den PYD/YPG-Gebieten auf der Tagesordnung. Nach außen hin versucht die Propagandamaschine in der selbsternannten „Autonomen Region Rojava" ein rein positives Bild zu vermitteln. Es soll den Anschein einer demokratischen Ordnung inmitten einer krisengeschüttelten Region erweckt werden. Die westlichen Medien spielen bei der Verbreitung dieses verzerrten Bildes eine maßgebliche Rolle. Ferner entsteht so ein falscher Eindruck von den syrischen PKK-Ablegern.

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