Türkische Armee entlarvt angeblichen Beschuss eines Krankenhauses in Afrin

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.03.2018 00:00
Aktualisiert 17.03.2018 12:25
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Das türkische Militär hat am Samstag die Behauptungen zurückgewiesen, wonach türkische Streitkräfte ein Krankenhaus in der nordsyrischen Stadt Afrin beschossen hätten.

Entsprechende Berichte über den Beschuss kamen, nachdem türkische Truppen zusammen mit der „Freien Syrischen Armee" (FSA) vom Norden in das Stadtzentrum vorrückten, nachdem die Stadt bereits zuvor von den Einheiten umschlossen worden war.

In den heute veröffentlichten Aufnahmen einer Drohne der türkischen Armee ist zu sehen, dass das Krankenhaus keinerlei Spuren eines Beschusses zeigt.


Die türkischen Streitkräfte (TSK) betonten erneut, dass die Anti-Terror-Operation so durchgeführt wird, dass Zivilisten nicht getroffen würden.

Am späten Freitag hatten verschiedene Quellen behauptet, dass Granaten der türkischen Armee ein Krankenhaus in Afrin getroffen hätten und dabei über 16 Zivilisten getötet worden seien.

Die türkischen Streitkräfte (TSK) führen seit dem 20. Januar die „Operation Olivenzweig" durch, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet. Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.

Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomiegebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.

Die PYD/YPG stellt nicht nur eine Bedrohung gegen andere Volksgruppen dar, sondern auch für kurdische Bevölkerungsteile, die sich dem Machtanspruch der PKK-Ableger nicht unterordnen wollen. Zwangsrekrutierungen, Verhaftungen oder Enteignung stehen in den PYD/YPG-Gebieten auf der Tagesordnung. Nach außen hin versucht die Propagandamaschine in der selbsternannten „Autonomen Region Rojava" ein rein positives Bild zu vermitteln. Es soll den Anschein einer demokratischen Ordnung inmitten einer krisengeschüttelten Region erweckt werden. Die westlichen Medien spielen bei der Verbreitung dieses verzerrten Bildes eine maßgebliche Rolle. Ferner entsteht so ein falscher Eindruck von den syrischen PKK-Ablegern.

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