„Operation Olivenzweig“: Freie Syrische Armee nimmt Afrin ein

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.03.2018 00:00
Aktualisiert 18.03.2018 15:45
DHA

Einheiten der Freien Syrischen Armee (FSA) haben mit Unterstützung der türkischen Armee die Kontrolle über das Zentrum von Afrin übernommen. Dies gab Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Sonntag bekannt.

Bei der Gedenkfeier zum 103. Jahrestag der Schlacht von Gallipoli sagte Erdoğan, dass die von der Türkei unterstützten FSA-Truppen am Sonntag um 8.30 Uhr in die syrische Stadt vorgedrungen seien.

Die von der Türkei unterstützten Kräfte haben laut Erdoğan den Sieg über die Terroristen in diesem Gebiet erklärt. Diese seien aus der Stadt geflohen.

Er betonte, dass die Türkei unverzüglich die notwendigen Schritte unternehmen werde, um sicherzustellen, dass die Bewohner der Stadt, so schnell wie möglich in ihre Häuser zurückkehren könnten.

„Der Terrorkorridor ist an vier Fronten gebrochen", sagte der Präsident, er bezog sich damit auf den Versuch des PKK-Ablegers YPG, einen Terrorkorridor entlang der Grenze zur Türkei zu errichten.

Auch die türkische Armee teilte mit, das Zentrum der Stadt sei unter Kontrolle. Nun werde das Gebiet von Minen und Sprengsätzen gesäubert.

Die FSA-Einheiten hätten die Kontrolle über mehrere Stadtviertel übernommen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntagmorgen mit. Die Truppen rückten schnell in der Stadt vor. „Die Kämpfe dauern an", fügte der Leiter der Organisation, Rami Abdel Rahman, hinzu.

Die FSA-Truppen erklärten, sie seien „von Osten und Westen" in die Stadt vorgedrungen.

Der Einnahme des Stadtzentrums von Afrin fällt auf den 103. Jahrestag der Schlacht von Gallipoli. Am 18. März 1915 war mit der Abwehr des Seeangriffs der erste Sieg der Schlacht errungen worden - es sollte die Landung der Landtruppen erfolgen.

Die türkischen Streitkräfte (TSK) führen seit dem 20. Januar die „Operation Olivenzweig" durch, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet. Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.

Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomie Gebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.

Die PYD/YPG stellt nicht nur eine Bedrohung gegen andere Volksgruppen dar, sondern auch für kurdische Bevölkerungsteile, die sich dem Machtanspruch der PKK-Ableger nicht unterordnen wollen. Zwangsrekrutierungen, Verhaftungen oder Enteignung stehen in den PYD/YPG-Gebieten auf der Tagesordnung. Nach außen hin versucht die Propagandamaschine in der selbsternannten „Autonomen Region Rojava" ein rein positives Bild zu vermitteln. Es soll den Anschein einer demokratischen Ordnung inmitten einer krisengeschüttelten Region erweckt werden. Die westlichen Medien spielen bei der Verbreitung dieses verzerrten Bildes eine maßgebliche Rolle. Ferner entsteht so ein falscher Eindruck von den syrischen PKK-Ablegern.

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