Irak: Werden PKK-Angriffe auf Türkei verhindern

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.03.2018 00:00
Aktualisiert 28.03.2018 17:30
Reuters

Ministerpräsident Binali Yıldırım hat am Montagabend mit seinem irakischen Amtskollegen Haider Abadi in einem Telefonat über die Kooperation im Kampf gegen die PKK-im irakischen Sindschar diskutiert.

Der Irak wird nach den Worten von Abadi Angriffe von seinem Territorium auf die Türkei verhindern. Die Streitkräfte hätten entsprechende Befehle gegen „ausländische" Terroristen erhalten, versicherte Abadi.

Nach aktuellen Erkenntnissen haben Kämpfer der Terrororganisation PKK einen Stützpunkt im irakischen Sindschar-Gebirge an der Grenze zur Türkei aufgebaut. Der türkische Präsident hat klar gestellt, notfalls werde die Türkei im Alleingang die Terroristen aus dem Gebiet vertreiben.

Das Sindschar-Gebirge befindet sich an der türkischen Grenze und stellt laut Ankara eine erhebliche Bedrohung für das Land dar. In Vergangenheit hatte die Türkei diesen Umstand daher mehrfach kritisiert und die irakische Regierung dazu aufgerufen, gegen die PKK-Präsens im Nordirak anzugehen.

Der Irak hat nun, nach eigenen Angaben am Sonntag, Truppen in Teile des Sindschar-Gebirges entsandt, aus denen sich die PKK zurückgezogen habe.

Laut einem irakischen Ratsvorsitzenden hatte der lokale Rat von Mosul vergangene Woche den PKK-Terroristen ein 10-Tage-Ultimatum gestellt, um die Region Sindschar zu verlassen.

Die PKK-nahe Nachrichtenagentur Fırat berichtete kurz darauf, dass die PKK ihre Militanten abziehe, da sie ihr „Ziel", Daesh aus der Stadt zu vertreiben, erreicht habe. Die Entschlossenheit der Türkei und das Ultimatum des Irak als mögliche Beweggründe wurden dabei nicht erwähnt.

Die international als Terrororganisation eingestufte PKK war 2014 unter dem Vorwand, die Angehörigen der jesidischen Minderheit vor der Terrorgruppe Daesh zu retten, in das Sindschar-Gebirge eingerückt, und hatte ihre dortige Präsens seitdem stetig ausgebaut.

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