Ermittlungen gegen HDP-Abgeordnete nach Teilnahme an Terroristen-Beerdigung

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.07.2018 00:00
Aktualisiert 18.07.2018 12:50
Farisoğulları (im karierten Hemd) und Tosun (im weißen Kopftuch)

Gegen zwei Abgeordnete der PKK-nahen HDP sind juristische Ermittlungen eingeleitet worden, nachdem diese an der Beerdigung des hochrangigen PKK-Terroristen Mehmet Yakışır teilgenommen hatten. Yakışır ist für den Tod des 15-jährigen Eren Bülbül in der Schwarzmeer-Provinz Trabzon verantwortlich. Innenminister Süleyman Soylu hatte am Sonntag erklärt, dass Mehmet Yakışır im Rahmen von Anti-Terror-Operationen getötet worden sei.

Die beiden HDP-Abgeordneten aus der südöstlichen Provinz Diyarbakır, Musa Farisoğulları und Remziye Tosun, hatten anschließend an der Beerdigung von Yakışır auf dem Friedhof im Istanbuler Bezirk Bağlar Yeniköy teilgenommen. Nun wurden Ermittlungen gegen die beiden Abgeordneten aufgenommen.

Innenminister Süleyman Soylu hatte am Sonntag erklärt, dass Mehmet Yakışır im Rahmen von Anti-Terror-Operationen getötet worden sei. Yakışır war für die PKK-Aktivitäten in der Schwarzmeerregion verantwortlich und stand auf der „Roten Liste" der meistgesuchten Terroristen. Yakışır hatte im August die Terroristen-Gruppe im Bezirk Maçka in der Provinz Trabzon befehligt, die damals den 15-jährgen Eren Bülbül erschoss und anschließend flüchtete.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

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