USA: 12 Millionen US-Dollar für Hinweise zu führenden PKK-Terroristen

DAILY SABAH MIT AFP
Veröffentlicht 07.11.2018 00:00
Aktualisiert 07.11.2018 15:42
Karayılan (L), Bayık (M) und Kalkan (R)

Die USA bieten Millionen von Dollar für Hinweise zu den Aufenthaltsorten dreier führender Vertreter der Terrororganisation PKK.

Gesucht würden die drei PKK-Kommandeure Murat Karayılan, Cemil Bayık und Duran Kalkan, erklärte der Vertreter des US-Außenministeriums, Matthew Palmer, am Dienstag nach einem Besuch in Ankara. Er fügte hinzu, die USA schätzten ihre Zusammenarbeit mit ihrem Nato-Partner Türkei im Kampf gegen den Terrorismus.

Laut Erklärung der US-Botschaft in Ankara stellt Washington bis zu fünf Millionen US-Dollar für Informationen zu Karayılan bereit - sowie vier Millionen für Bayık und drei Millionen für Kalkan.

Karayılan ist seit 1999 Anführer der PKK, nachdem der Gründer Abdullah Öcalan von türkischen Sicherheitskräften festgenommen worden war.

Bayık ist nicht nur Gründungsmitglied und führender Vertreter der PKK, sondern auch der „Koma Civaken Kurdistan" (KCK), eine Dachorganisation der PKK und ihrer Ableger im Irak, Iran und in Syrien. Er ist zudem einer der Drahtzieher des Autobombenanschlags vom März 2016 in Ankara, bei dem 35 Menschen getötet wurden.

Kalkan ist unter anderem für den Anschlag im Dezember 2009 verantwortlich, bei dem sieben türkische Soldaten ums Leben kamen.

Der Schritt könnte zu einem Abbau der Spannungen zwischen den USA und der Türkei führen, die ihre westlichen Verbündeten schon seit längerem zu einer härteren Haltung gegenüber der PKK aufruft. Der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, Ibrahim Kalın, reagierte allerdings „vorsichtig" auf die Ankündigung der USA. Der Beschluss sei längst überfällig gewesen. Ankara lasse sich nicht täuschen, sollten die USA mit dem Schritt versuchen, einen Unterschied zwischen der PKK und der YPG herzustellen, sagte er dem Fernsehsender HaberTürk.

Die PKK wurde 1978 gegründet und kämpfte bis Anfang der 2000er Jahre gegen die türkische Regierung für ein unabhängiges Kurdistan. Mit der Zeit änderten sie ihr Ziel und streben nun nach Autonomie in den hauptsächlich kurdischen Gebieten. Die PKK wird in der Türkei, den Vereinigten Staaten und der EU als Terrororganisation eingestuft. Sie nahmen ihren bewaffneten Kampf nach dem Waffenstillstand Ende Juli 2015 wieder auf.

Für die Türkei stellt die „Partei der Demokratischen Union" (PYD) und ihr bewaffneten Flügel, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) eine Terrorbedrohung dar. Sie gelten außerdem als syrische Ableger der Terrororganisation PKK. Diese wird von den USA, der EU und der Türkei als Terrororganisation eingestuft. Die EU und die USA sehen in der PYD und YPG dennoch einen Verbündeten im Kampf gegen Daesh.

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