Außenministerium: Türkei wird Anti-PKK-Operation im Nordirak fortführen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 01.07.2019 14:16
Aktualisiert 01.07.2019 14:20
DHA

Die Türkei ist entschlossen, die Operationen gegen die PKK-Terroristen im Nordirak fortzusetzen, wie das Außenministerium am Sonntag mitteilte. Im Vorfeld war der Geschäftsträger der irakischen Botschaft in Ankara vorgeladen.

Bagdad hatte am vergangenen Samstag behauptet, dass der türkische Militäreinsatz gegen die PKK zivile Opfer fordere. Die Türkei wies die Anschuldigungen vehement zurück.

Das Ministerium erklärte nun, dem Charge d'Affaires Issam Muhammed deutlich gemacht zu haben, dass Ankara die Aussagen der irakischen Regierung für inakzeptabel halte.

Außenamtssprecher Hami Aksoy beklagte die Haltung der irakischen Zentralregierung, die im diametralen Gegensatz zur die der Autonomen Region Kurdistan (KRG) stehe – obwohl die Anti-PKK-Operation auf kurdischem Gebiet durchgeführt werde. Bagdad gefährde damit zugleich die positive Atmosphäre, die bei den vergangenen Begegnungen hochrangiger Staatsvertreter geherrscht habe.

Die Türkei „wertschätze die Souveränität des Irak". Deshalb dürfe die Regierung keine Rückzugsmöglichkeiten für Terroristen bieten, betonte Aksoy und fügte hinzu, dass die Operationen „mit Entschlossenheit" weitergeführt würden. Dies habe man Muhammed deutlich zu verstehen gegeben.

Die PKK benutzt den Nordirak als Rückzugsgebiet und organisiert von dort ihre Angriffe in der Türkei. Die Regionen Kandil und Hakurk nahe der türkischen Grenze gehören zu den Hauptstützpunkten der Terrororganisation.

Die Türkei hatte den Irak zuvor wiederholt aufgefordert, sichtbare Schritte gegen die PKK-Präsenz innerhalb ihrer Grenzen zu unternehmen – bislang ohne Erfolg.

Am 27. Mai startete die Türkei deshalb die Operation Kralle, um die Aktivitäten der PKK-Terroristen im Nordirak zu unterbinden. Bislang wurden zahlreiche Stellungen und über 200 PKK-Terroristen neutralisiert – darunter einige hochrangige.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

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