Akar: Einigung mit USA – oder Türkei setzt Sicherheitszone im Alleingang um

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 30.07.2019 12:31
Aktualisiert 01.08.2019 09:31
IHA

Die Türkei wird die Sicherheitszone in Nordsyrien selbst schaffen müssen, wenn es zu keinem Übereinkommen mit den USA kommen sollte. Das teilte Verteidigungsminister Hulusi Akar seinem amerikanischen Amtskollegen Mark Esper mit.

Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, stellte Akar bei dem Telefongespräch am Montag klar, dass die Türkei ein Ende der US-Unterstützung für die „Demokratischen Kräfte Syriens" (SDF) verlange. Die SDF bestehen hauptsächlich aus Truppen der sogenannten „Volksschutzeinheiten" (YPG), einem Ableger der verbotenen PKK – diese haben auch die Führung der SDF inne.

Der türkische Minister bekräftigte demnach erneut, dass Ankara keinen Terrorkorridor südlich der Türkei zulassen werde. Eine aktive Rolle der Türkei in der geplanten Sicherheitszone würde nicht nur nationalen Sicherheitsinteressen zugutekommen, sondern auch den verschiedenen ethnischen und religiösen Volksgruppen in der Region, so Akar. Die Türkei sei das einzige Land, das die nötigen Kompetenzen besitze, um eine effiziente Umsetzung der Sicherheitszone zu gewährleisten.

Die Kriterien für die etwa 30 bis 40 Kilometer tiefe Zone müssten den Abzug aller bewaffneten PKK/YPG-Elemente und die Beseitigung ihrer Infrastruktur östlich des Euphrat beinhalten, forderte der Verteidigungsminister. Das sei die Grundvoraussetzung.

In Bezug auf den Ausschluss der Türkei aus dem F-35-Kampfjet-Programm wegen dem S-400-Kauf unterstrich Akar, dass die Türkei nicht nur Kunde des Projekts, sondern auch Investor und Produktionspartner sei. Das Programm müsse daher vertragsgerecht fortgesetzt werden.

Seit 2016 hat die Türkei insgesamt zwei Militäreinsätze im angrenzenden Nordsyrien durchgeführt. Diese richteten sich gegen die syrischen Ableger der Terrororganisation PKK sowie gegen Daesh.

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