Türkei startet Artillerieschläge auf YPG-Stellungen im nordsyrischen Malikiya

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 08.10.2019 11:40
Aktualisiert 09.10.2019 09:22
AFP

Das türkische Militär hat vor Beginn des Bodeneinsatzes mehrere YPG-Stellungen an der irakisch-syrischen Grenze beschossen. Darüber berichteten einheimischen Quellen am Montagabend.

Das türkische Artilleriefeuer richtete sich demnach auf Stellungen des PKK-Ablegers an der Grenzstadt Al-Malikiya nördlich der Stadt Hasaka.

Der Beschuss erfolgte wenige Stunden nachdem die türkische Präsidentschaft dem Parlament einen Antrag zur Verlängerung des Mandats für den Anti-Terror-Einsatz im Nordirak und in Syrien gestellt hatte. Dieses ist noch bis zum 30. Oktober 2019 gültig.

Die Türkei hat seit langem auf die Terrorbedrohung östlich des Euphrats hingewiesen und militärische Maßnahmen angekündigt, um die Bildung eines sogenannten „Terrorkorridors" an ihrer Grenze zu verhindern.

Nachdem die USA am Sonntag ihren Abzug aus Syrien angekündigt haben, ist nun der Weg für die seit langem geplante Operation gegen die YPG geebnet. Dem war ein Telefongespräch zwischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan und US-Präsident Donald Trump vorausgegangen. Seit 2016 hat die Türkei zwei Einsätze in Nordsyrien durchgeführt - „Schutzschild Euphrat" (2016/17) und „Olivenzweig" (2018). Die beiden Anti-Terror-Einsätze richteten sich gegen die YPG sowie gegen die Terrororganisation Daesh.

Die YPG besetzt nach wie vor größere Gebiete östlich des Euphrat entlang der Grenze zur Türkei. Die geplante Sicherheitszone, auf die sich die Türkei und die USA am 7. August geeinigt hatten, sieht eine Zurückdrängung der Terrormiliz aus den Gebieten vor. Die Türkei will dort 140 Dörfer in 10 Bezirken innerhalb einer 30-40 Kilometer tiefen Zone errichten, um eine Rückkehr der syrischen Flüchtlinge in ihre Heimat zu ermöglichen. Außerdem sollen auch Flüchtlinge aus anderen Teilen Syriens Zuflucht finden. Ankara rechnet mit einer Kapazität für ein bis zwei Millionen Flüchtlinge.

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