Dokumentarfilm über Syriens Weißhelme gewinnt Oscar

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.02.2017 00:00
Aktualisiert 27.02.2017 15:32
Netflix

Der syrische Kriegsdokumentarfilm „The White Helmets" (Die Weißhelme) erhielt den Oscar in der Kategorie Kurz-Dokumentarfilm.

Der Netflix-Film richtete sich auf die Rettungskräfte, die ihr eigenes Leben riskieren, um die vom Bürgerkrieg betroffenen Syrer zu retten. Regisseur Orlando von Einsiedel forderte die Anwesenden dazu auf, ihre Unterstützung für ein schnelles Ende des syrischen Bürgerkrieges zu bekräftigen.

Von Einsiedel las ebenso eine schriftliche Mitteilung des Gründers der Gruppe vor, in der er der Akademie für die Anerkennung dankte und erklärte, dass die Organisation bisher 81.000 Leben gerettet habe.

Viele der Mitglieder der Gruppe wurden von der Luftwaffe des Assad-Regimes getötet. Einer der Kameramänner, der 21-jährige syrische Khaled Khateeb war nicht in der Lage, an der Oscar-Zeremonie teilzunehmen, nachdem er nicht durch die US-Grenze gelassen wurde.

Produzent Joanna Natasegara sprach am Sonntag auf dem roten Teppich zur Associated Press und sagte, dass die Entscheidung „traurig und verwirrend" ist.

Die Rettungskräfte und das Filmteam hatten lange gebangt, ob die Visa für die Preisverleihung in Los Angeles ausgestellt werden, nachdem der neue US-Präsident Donald Trump kurz nach seinem Amtsantritt ein Einreiseverbot für alle Syrer, sowie Bürger anderer muslimischer Länder erlassen hatte. Das Dekret wurde nach der Klage zweier US-Bundesstaaten zunächst ausgesetzt. Die Visa für die beiden Syrer waren schließlich erteilt worden, die aber letzten Endes nicht an der Preisverleihung teilnahmen, da das Assad-Regime weiterhin schwere Angriffe durchführte. Daher beschlossen die beiden Vertreter der Organisation ihrer Arbeit in Syrien nachzugehen.

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