Geheimdienste sammeln Informationen!

Veröffentlicht 06.04.2017 00:00
Aktualisiert 06.04.2017 19:02

​Deutsche Medien berichteten, dass der türkische Nationale Geheimdienst (MIT) ihre deutschen Kollegen, den BND, kontaktierten, um sie über die Anzahl von den in Deutschland lebenden Personen, die gegen die Interessen der Türkei arbeiten, zu informieren. Die deutsche Regierung reagierte auf diese Berichte, indem sie sagte, dass die türkischen Geheimdienste in Deutschland völlig illegal und untragbar seien.

Fakt ist, die Geheimdienste wurden geschaffen, um Informationen zu sammeln, und das gilt nicht nur für den MIT, sondern auch für die CIA, MI5, Mossad oder die BND. Es ist nicht so, als ob diese Dienste an der globalen Erwärmung oder der Bienenbevölkerung arbeiten.

Kurz gesagt, hat der MIT das getan, wofür es geschaffen wurde und sammelte Informationen. Dann haben sie sich mit dem BND in Verbindung gesetzt, da sie dachten, dass Deutschland weiterhin ein Partnerland sei. Tatsächlich wissen wir, dass die beiden Geheimdienste in der Vergangenheit oft zusammengearbeitet haben. Daher hat der MIT berechtigter weise gedacht, dass der BND der Türkei helfen würde. Und was hat der BND getan? Anstatt sich wie ein Partner und Verbündeter zu verhalten, teilten sie den Antrag der MIT mit der Presse und warnte die Personen, die sich auf der Liste befanden. Diese Personen könnten eine Doppelte Staatsbürgerschaft haben, also könnte man eine Ausrede für den BND finden und behaupten, dass sie nur versuchen, deutsche Bürger zu schützen, aber nein. Es scheint, dass die meisten dieser Personen nur türkische Pässe haben.

Dieser Vorfall beweist nicht nur, dass die deutschen Behörden bei den Aktivitäten der Menschen, die gegen die Türkei agieren, wegsehen, sondern zeigt auch, dass Deutschland die Türkei nicht mehr als Freund betrachtet.

Gleichzeitig hat ein Abgeordneter aus Österreich angekündigt, dass der MIT in mehr als 30 Ländern Informationen gegen Mitglieder der Gülenisten-Terrorgruppe (FETÖ) sammelt. Man fragt sich, wie ein österreichischer Politiker Informationen über die Aktivitäten der MIT rund um den Globus erhält. Vielleicht ist es nicht mehr schwer, die Sicherheitsgeheimnisse der Türkei zu erfahren, da Hunderte von türkischen Diplomaten und Offizieren derzeit in den westlichen Ländern Asyl suchen. Allein in Deutschland gibt es 262. Bei der Beurteilung ihrer Asylanträge debriefen die deutschen Behörden diese und sammeln kostbare Informationen, die diese Personen haben könnten. Mit anderen Worten: Deutschland profitiert sowohl von den offiziellen Kooperationskanälen als auch von den Aussagen jener, die jedes Geheimnis verraten würden, um einen Asylstatus zu bekommen.

Ein weiteres Detail in der Erklärung des österreichischen Abgeordneten: Er kritisiert türkische diplomatische Vertretungen in Europa, weil sie Informationen an die Türkei übermitteln. Der Abgeordnete glaubt anscheinend, dass türkische Diplomaten ihren Vorgesetzten in Ankara über garnichts informieren sollten.

Ich war mir nicht bewusst, dass Diplomaten ihre ganze Zeit damit verbringen sollten, Reden zu halten, bei sportlichen und kulturellen Veranstaltungen zu helfen und einkaufen zu gehen. Vielleicht leben die amerikanischen Diplomaten in Deutschland oder in Österreich so, obwohl man vermuten kann, dass die russischen Diplomaten ein bisschen aktiver sind. Vielleicht agieren die türkischen Diplomaten und Geheimdienste in der Tat anders als andere Diplomaten oder Agenten.

Wir wissen, dass dies nicht der Fall ist. Wir wissen auch, dass Deutschland und die anderen Länder in der Tat versuchen, türkische diplomatische Missionen und Geheimdienste daran zu hindern ihrer Arbeit nachzugehen. Da aber Gegenseitigkeit die Führungsregel der Außenbeziehungen ist, geben sie der Türkei somit einen Grund, das gleiche gegen deutsche Aktivitäten in der Türkei zu tun. Wenn sie zum Beispiel beschließen, einige türkische Diplomaten und Agenten auszuweisen, wird die Türkei definitiv das gleiche tun. Wer weiß, was bis dahin alles an die Presse geleakt wird.

Man fragt sich, warum sich das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei plötzlich zu einer „kriegsähnlichen" Situation verwandelt hat. Doch wäre es schön für beide Seiten, über die langfristigen Konsequenzen ihres Handelns nachzudenken. Sie müssen unbedingt ein paar diplomatische Türen offen lassen, da früher oder später, die Beziehungen normalisieren müssen.

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