Kein Platz für Fehler in Jerusalem

Veröffentlicht 11.05.2017 00:00
Aktualisiert 11.05.2017 15:04

Die internationale Gemeinschaft sollte nicht dieselben Fehler im Jerusalem-Konflikt begehen. Sie sollten an der Errichtung einer friedlichen Ordnung in der Stadt arbeiten

Vor langer Zeit gab es die „Entente Cordiale", das englisch-französische Abkommen, das den Antagonismus zwischen Großbritannien und Frankreich vor dem Ersten Weltkrieg beendete. Dieses Abkommen drohte zusammenzubrechen, dank der Beharrlichkeit der beiden Seiten, die osmanischen Länder zu teilen. Sie unterzeichneten widerwillig einen geheimen Deal. Die berüchtigte Sykes-Picot-Vereinbarung ermöglichte es ihnen fünf Länder zu erschaffen, die sie 30 Jahre lang führten und die Samen des unmenschlichen Kampfes zwischen den Muslimen und Juden säten.

Diese Vereinbarung entstand mit Schwierigkeiten, da beide Seiten glaubten, dass der eine den anderen betrügt, um einen besseren Teil des osmanisch-arabischen Territoriums zu bekommen. Ohne einander etwas zu sagen, versprachen sie Sharif Hussein, dem Emir von Mekka, dass er der Herrscher des arabischen Landes werde. Aber als das kaiserliche Russland zum kommunistischen Russland wurde und die Sache auspackte, hasste der neue US-Präsident Woodrow Wilson, ein selbstbewusster Akademiker, was die alte Welt hinter seinem Rücken getan hatte. Doch ein einziger Absatz in einem Brief des britischen Außenministers James Balfour an Walter Rothschild, ein Chef der britisch-jüdischen Gemeinde, gewann nicht nur die Herzen und Köpfe des amerikanischen Judentums und die Unterstützung von Wilson, sondern veränderte auch die Region für immer. In der Hoffnung, dass eine vorgeschlagene jüdische Heimat im osmanischen Palästina die Unterstützung der amerikanischen Juden für die englisch-französischen Pläne gewinnen würde, schlugen die Briten vor, den jüdischen Siedlern Palästina zu geben.

Palästina war das Zuhause einer sehr ausgefeilten sozialen Struktur sogar bevor der osmanischen Herrschaft. Die Türken lernten aus ihren komplizierten sozialen und rechtlichen Mechanismen, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelten, um eine multi-religiöse, multi-ethnische Gesellschaft zu regieren. Alle jüdischen Einwanderer, die hier Zuflucht suchten, würden religiöse Freiheiten genießen, die ihnen in Europa verwehrt wurde.

Leider zuerst die aggressive Landpolitik der Zionisten und ihre militärische Kriegsvorbereitung, später die Unfähigkeit der UN mit dem zionistisch-arabischen Konflikt umzugehen und schließlich die Teilung von Palästina, machte dieses Land der Brüderlichkeit und des Friedens zu einer Kriegszone und einem Freiluftgefängnis für palästinische Muslime. Wie sie immer sagen: Der Rest ist Geschichte.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan erinnerte uns noch einmal an die prekäre Existenz der Muslime in Jerusalem. Er drängte mehr Muslime, den Tempelberg zu besuchen, dem edlen Heiligtum der Stadt. Während der Konferenz des Internationalen Forum bezüglich der Stiftungen Jerusalems, schlug Erdoğan vor, dass „Hunderttausende" von Muslimen die Reise machen sollten.

Als letzten Tropfen, dass das Fass zum überlaufen bring, um die Geduld der Palästinenser zu prüfen, plant Israel dem muslimischen Gebetsruf zu beschränken. Wie Erdoğan sagte, ist es unmöglich einen Frieden in Palästina zu schaffen, wenn die internationale Gemeinschaft der Grausamkeit und Zerstörung dieser sozialen Strukturen gleichgültig bleibt. Israelische Versuche den Status quo in der Al-Aqsa-Moschee zu ändern, können nicht realisiert werden ohne die muslimische Waqf (religiöser Verein, die die Moschee kontrolliert) zu zerstören. Die muslimische Welt sollte es nicht zulassen, dass sich die Geschichte in Al-Aqsa wiederholt.

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