Ein Jahr nach dem Putsch ist die Türkei stärker als zuvor

Veröffentlicht 15.07.2017 00:00
Aktualisiert 15.07.2017 16:56

Der Gülenisten-Putschversuch war im weitesten Sinne des Wortes auch ein Akt der Invasion – die nicht nur in das Leben der Menschen und der Institutionen des Staates einfiel, sondern auch in die Herzen und Köpfe der Menschen aus Anatolien, die als Leuchtturm der Hoffnung für Millionen von Menschen stehen, die eine gerechtere und menschlichere Welt sehen wollen

Ein ganzes Jahr ist seit dem dunklen Tag vergangen, als die Gülenisten innerhalb der türkischen Armee einen blutigen Putsch in der Türkei versuchten. Ihre über 40 Jahre lange Planung wurde in weniger als 24 Stunden durch den Willen des Volkes zerstört. Selten haben wir in der jüngsten Geschichte einen solchen Moment der Volksmacht-Demonstration gesehen.

Wenn Millionen türkischer Staatsbürger an den vergangenen Putsch des letzten Sommers zurückdenken, erinnern sie sich an die 250 unschuldigen Menschen, die in den Händen der Putschisten starben und an die mehr als 2.000 Verletzten. Die Eltern erinnern sich daran, wie sie ihren Kindern erklärten, was genau ein Militärputsch ist und warum bewaffnete Männer, die die Uniformen der türkischen Soldaten tragen, auf die Leute schossen, die sie schützen sollten. Die Art und Weise, wie wir uns als Nation zusammenschlossen und einen Putschversuch vereitelten, ist eine Quelle des Stolzes für uns. Im Gegensatz dazu hat es nach dem Putschversuch eine koordinierte Anstrengung gegeben, um die Bedeutung des Geschehens herunterzuspielen und sich stattdessen auf die Schritte der türkischen Regierung zu konzentrieren, die darauf abzielen, künftige Angriffe der Gülenisten Terrorgruppe (FETÖ) zu verhindern. Aber die Vorwürfe, die sie gegen die Türkei richten, ändern die Tatsachen nicht. Unabhängig von ihren politischen Ansichten, ihrem Geschlecht oder Status, schrieben die türkischen Bürger in den vergangenen 12 Monaten Geschichte, indem sie sich gegen diesen schändlichen Angriff auf ihre Demokratie, ihre Freiheit und ihre Unabhängigkeit beharrten.

Mit der Erklärung eines Ausnahmezustandes und der Entlassung bekannter FETÖ-Mitglieder aus dem öffentlichen Amt, beraubte die Regierung den Terroristen die offiziellen Befugnisse und öffentlichen Mittel, die sie missbraucht hatten, um ihre bösen Pläne jahrelang zu finanzieren und umzusetzen. Die Behauptung, dass die Türkei als NATO-Verbündeter, nach der Verhaftung von Putsch-Drahtziehern in der Armee, einem Sicherheitsrisiko ausgesetzt wäre, hat sich als völlig falsch erwiesen. Im Gegenteil, die türkische Armee und die Polizei erfreuen sich nun, vollkommen vom Virus der gülenistischen Infiltration befreit zu sein und führen ihre Dienste für die Menschen und das Land in der Art und Weise durch, wie sie es sollten. Es war unserer Bemühungen zu verdanken, dass das türkische Militär die Operation „Schutzschild des Euphrat" starten konnte und damit den Daesh-Terroristen in Nord-Syrien einen großen Schlag versetzen konnte - nur sechs Wochen nach dem gescheiterten Putsch. Gleichzeitig unternahm die Türkei erhebliche Schritte gegen andere terroristische Gruppen, einschließlich der PKK, indem sie den Zufluss von Rekruten und finanziellen Ressourcen stoppte. Gleichzeitig erholte sich die türkische Wirtschaft rasch von den Nachbeben des vereitelten Putsches und verzeichnete einen Wachstum von fünf Prozent im ersten Quartal 2017. Gleichzeitig erreichte der „BIST 100-Index" seit Januar fast 30 Prozent, um Rekordhöhen zu erreichen und Investoren zu belohnen. Mittlerweile schreiten wir mit vielen Mega-Projekten voran, darunter der Bau des weltweit größten Flughafens in Istanbul und einer interkontinentalen Brücke über den Dardanellen.


Schließlich waren in der Nacht des Putschversuchs Millionen unserer muslimischen Brüder, von Zentralasien bis Südamerika, von Indonesien bis Afrika, an der Seite der Türkei und beteten für unser Wohlergehen und Frieden. In der Tat, unmittelbar nach dem Putschversuch, haben viele Publikationen aus der islamischen Welt und unzählige muslimische Führer offen gesagt, dass sie zur Türkei stehen. Millionen überschwemmten öffentliche Plätze, füllten die Moscheen, um ihre Solidarität zur türkischen Öffentlichkeit zu zeigen. Im Gegensatz dazu die völlig mangelhafte Reaktion von den meisten westlichen Staaten, ihr Versagen, auch nur ein Hauch von Solidarität zu bekunden. Verspätete oder zweideutige Bemerkungen wirkten eher provokant und veranlassten zum Nachdenken. Die Türkei hat seit dem Putschversuch des vergangenen Sommers kühne Schritte auf der internationalen Bühne unternommen. Obwohl die Entscheidung bestimmter europäischer Länder, Asyl für die Putsch-Drahtzieher und ihren Komplizen zu gewähren, die Spannungen förderte, haben die Türkei und die Europäische Union versucht, einen konstruktiven Dialog zur Wiederbelebung der Beitrittsgespräche zu führen. Bei den Genfer und Astana-Gesprächen spielt die Türkei eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen den blutigen Krieg in Syrien zu beenden und eine politische Lösung zu finden. Dieser Konflikt hat bereits das Leben von Hunderttausenden Menschen beansprucht. Die Türkei baut ihre außenpolitischen Beziehungen in Afrika, dem Nahen Osten, Asien und Lateinamerika weiter aus. Für ausländische Investoren und Regierungen bleibt die Türkei ein Ort, an dem sie Freunde und Verbündete finden, mit denen sie an gegenseitig vorteilhaften Projekten arbeiten können. Allerdings ist es für die Welt wichtig, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass unsere Bemühungen, alle Putsch-Drahtzieher, einschließlich den Führungskräften der FETÖ, vor Gericht zu bringen, nicht verhandelbar sind. Wir werden die Verantwortlichen in vollem Umfang des Gesetzes verfolgen. Wir sollten uns daran erinnern, dass der Putschversuch der Gülenisten auch ein Akt der Invasion im weitesten Sinne des Begriffs war, der nicht nur in das Leben der Menschen und der Institutionen des Staates eindrang, sondern auch in die Herzen und Köpfe der Menschen aus Anatolien, die als Leuchtturm der Hoffnung für Millionen von Menschen stehen, die eine gerechtere und menschlichere Welt sehen wollen. Diejenigen, die die Gülenisten schützen und versuchen, Wege zu finden, um ihre abscheuliche Tat des Verrats zu rechtfertigen, laufen Gefahr, dieses edle Volk und ein Schlüsselland für eine Handvoll apokalyptischer Verbrecher zu verlieren. Steht zu uns und betet mit uns, an diesem beschämenden Tag...

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