Trump muss den Mann hinter dem Putschversuch beseitigen: Fetullah Gülen

Veröffentlicht 15.07.2017 00:00
Aktualisiert 15.07.2017 17:04

Die Auslieferung des radikalen Sektenführers Fetullah Gülen, des Mannes, der hinter dem tödlichen Putschversuch steckt, ist das, was Trump für Demokratie und Gerechtigkeit tun muss, wobei er auch den USA helfen würde, zu verhindern, einen nahen NATO-Verbündeten zu verlieren

Die Türkei erlebte im vergangenen Juli letzten Jahres. eine der schockierendsten Episoden seiner Geschichte - einen Putschversuch. Dieser Putschversuch war nicht so wie die vorherigen, die das Land bereits erlebt hatte. Putschsoldaten, die die Zivilbevölkerung ununterbrochen töteten, um jede Art von Opposition gegen ihre Pläne zu unterdrücken, die Bombardierung des Parlaments, der Sonderkommandos und der Polizei in Ankara mit F-16 Kampfjets, sind jene operativen Unterschiede, die diesen Putschversuch von anderen unterscheiden.

Eine Studie über den Modernisierungs- und Demokratisierungsprozess der Türkei zeigt, dass den ehemaligen Putschisten von 1960 und 1980 längere Zeiten wirtschaftlicher Instabilität und politischer Spannungen vorausgingen. Allerdings war im Jahr 2016 keine solche Spannung vorhanden. Eine politisch stabile Türkei wuchs in einem Tempo, das die meisten Länder beneideten. Die perfekt funktionierenden demokratischen Institutionen des Landes erlaubten die städtische Blüte der Kultur, während zeitgleich die Tourismusbranche mit großen Sprüngen voranschritt, genauso wie die Exportzahlen. Die türkischen Durchschnittsbürger waren friedlicher und reicher, freuten sich auf eine bessere Zukunft. Wohnungsverkäufe befanden sich auf Rekordhöhen, Familien im ganzen Land leisteten sich neue Autos. Es gab nichts, was jemand nutzen konnte, um einen solchen Angriff, einen Putsch, auf den Staat zu rechtfertigen.

Gab es keine politische Spannung? Die gab es sicherlich. Die Handlanger von Fetullah Gülen hatten die meisten wichtigen staatlichen Institutionen infiltriert, und trotz der Bemühungen der Regierung, die Bedrohung durch die Sekte abzuwenden, fuhr sie fort, Spannungen zu gären. Die Mitglieder der Gülenisten-Terrorgruppe (FETÖ) in der Polizei, der Justiz und der breiten Staatsbürokratie, versuchten die demokratisch gewählte Regierung zu stürzen.

Anfang des vergangenen Jahres hatten die Behörden unumstrittene Beweise dafür gefunden, dass es im Rahmen des Militärs, eine beachtliche FETÖ-Präsenz gab. Man hatte im Rahmen des nächstgelegenen Treffens des Obersten Militärrats (YAŞ) vor, der für Anfang August geplant war, die mit der FETÖ verbundenen leitenden Offiziere zu entlassen.

Der Putschversuch am 15. Juli 2016 war nur ein letztes Grabenspiel von FETÖ-Offizieren im Militär, bevor sie ein für alle Mal beseitigt wurden. Es war eine Verzweiflungstat von FETÖ, die nichts zu verlieren hatte. Es war auch die letzte Chance, ein letzter Rettungsversuch. Die Führung der Sekte hatte alles im Detail geplant. Es war fast kein inländischer Einfluss mehr vorhanden. Die Mehrheit der Türken war glücklich mit ihrer Regierung und wies die Behauptungen der FETÖ von sich.

Die nennenswerteste Unterstützung für FETÖ kam aus dem Ausland und nicht aus der Türkei. Die Politik der türkischen Regierung, die eine wachsende Unterstützung im Inland verzeichnete, hatte nun sprichwörtlich auch begonnen, auf die Füße anderer Staaten zu treten. Mit ihrer Propaganda-Offensive im Ausland predigten die in der Türkei gedämpften Gülenisten vor einem sehr empfängliches Publikum im Ausland. Sie erhielten dort die Rückendeckung, um die gewählte Regierung zu übernehmen.

Während es ihnen gelang, ein negatives Umfeld für die Türkei zu schaffen, haben sie nicht voraussehen können, wie die türkischen Bürger aufstehen und ihr Leben dafür riskieren würden, um ihre Demokratie am 15. Juli zu schützen. Diejenigen, die vor bewaffneten Panzern standen, erkannten, dass nicht nur Präsident Recep Tayyip Erdoğans Amt in Gefahr war, sondern die Zukunft des ganzen Landes. FETÖ zielte auf Chaos und Bürgerkrieg, um seine Macht zu stützen. Manche befürchteten, dass es sogar zur Teilung des Landes hätte führen können.

Als Reaktion darauf mobilisierte sich die gesamte türkische Nation, von Säkularisten bis hin zu Konservativen, Stadtvolk und Dorfbewohner – Türken, Kurden und Tscherkessen, den verdrehten Ambitionen des schattenhaften Sekten-Anführers in Pennsylvania ein Ende zu machen.

Der 15. Juli 2016 ist ein Neuanfang, nach diesem die Politik der Türkei von Grund auf eine neue Gestalt erhielt. Die Öffentlichkeit ist wie nie zuvor politisch partizipiert - die Demokratie ist stärker denn je. Jetzt ist die Zeit für die Verantwortlichen gekommen, den Preis für das letztjährige Unglück zu zahlen.

Es ist offensichtlich, dass Gülens Jünger hinter dem blutigen Putschversuch standen. Die Anklagen sind voller Zeugnisse, die diese Tatsache bestätigen. Der von dem „DS-Center" erstellte „Evidence" -Report listet alle unumstrittenen Beweise auf, die bezeugen, dass Gülen hinter dieser verabscheuungswürdigen Tat stand. Gülen ist entlarvt worden, und alle seine Unschuldsbekundungen sind nichts anderes, als eine verzweifelte Bitte, einer gerichtlichen Verurteilung zu entgehen. Eliten in Europa und den USA sind sich dieser Tatsachen bewusst, handeln aber nicht dieser Tatsache entsprechend, um ihre politischen Interessen zum Nachteil der Türkei zu fördern. Jeder wirklich unabhängige Forscher, der die Beweise bekam und studierte, wird mit der unvermeidlichen Schlussfolgerung zurückkehren, dass FETÖ und Gülen schuldig sind.

Also, warum genießt Fetullah Gülen immer noch die Gastfreundschaft der USA? In Wahrheit ist er ein Problem, das Obama an die Trump-Administration weitergegeben hat. Eine Frage, die Donald Trump seinen Beamten, die weiterhin für den Schutz Gülens plädieren, stellen müsste, wäre: Ist Gülen unser Mann? Wenn die Antwort bejaht wird, sollte er dann fragen: „Warum hat er dann versagt?" Und „Warum müssen die USA weiterhin für eine solche Person ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen?"

Wenn Gülen nicht „ihr Mann" ist, dann sollte Trump natürlich fragen, warum eine solche Person vor einem NATO-Verbündeten geschützt werden muss. Der Schutz, der Gülen gewährt wird, bedarf einer deutlichen Aufklärung.

Trump, als ein erfolgreicher Geschäftsmann, sollte sich bewusst sein, dass die Kosten, die man für eine solche Person tragen muss, mit der verlorenen Glaubwürdigkeit und dem verlorenen Vertrauen bezahlt werden muss. Er sollte sich auch den Folgen bewusst werden, die Gülen bei den türkisch-amerikanischen Beziehungen verursacht.

Wenn nicht, wird die Trump-Regierung vor einem wachsenden Kostenberg stehen und dass für den Schutz einer Person, die auch einen verruchten Einfluss in den USA besitzt.

Es ist offensichtlich, dass es zunehmende Besorgnis unter der amerikanischen Öffentlichkeit, in Bezug auf die Zahl der Gülen-nahen Bildungseinrichtungen, herrscht. Diese werden von Personen geführt, die direkt an dem blutigen Putschversuch in der Türkei beteiligt waren. Wie lange wird die amerikanische Öffentlichkeit tolerieren, dass ihre Kinder in solchen Schulen erzogen werden, die Loyalität gegenüber einem radikalen Imam predigen, der zudem die Aushebelung der Demokratie in der Türkei angeordnet hat?

Demokratie, Gerechtigkeit und Gesetz, alle bezeugen die Notwendigkeit der Auslieferung Gülens in die Türkei, genauso die praktischen Bedenken mit einer Gewinn und Verlust Kalkulierung. Trump sollte sich von dieser lästigen und kostspieligen Person so schnell wie möglich befreien.

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