Zeit, eine Bodenoperation in Nordsyrien zu starten

Veröffentlicht 22.02.2016 00:00
Aktualisiert 22.02.2016 09:55

Seit einiger Zeit besprechen Sicherheitskräfte und Entscheidungsträger ihre Bedenken über die Lage in Nordsyrien in den Hinterzimmern der türkischen Hauptstadt. Vor wenigen Monaten hatte ich dieses Problem in einer Kolumne mit dem Titel "Die Türkei wird von Russland und den Vereinigten Staaten herausgefordert" erwähnt. Obwohl anfangs widerwillig, ist die Obama-Regierung über das Teilen der Intelligenz und Waffen an die demokratische Vereinigungspartei (PYD) offen gewesen - eine Politik, auf die die Türkei heftig reagiert hat.

Der Standpunkt der Türkei liegt hier: Die PYD und ihr militärischer Flügel, die Volksverteidigungseinheiten (YPG), sind eng mit der PKK verbunden, eine weltweit anerkannte Terrororganisation, mit der die Türkei seit drei Jahrzehnten kämpft. Obwohl die Organisationen unterschiedliche Namen haben, sind ihre Führer dieselben: YPG-Milizen in Nordsyrien haben Anweisungen von dem PKK-Befehlshaber im Nordirak erhalten.

Mit ausreichend gesammeltem Beweis für die organischen Verbindungen zwischen der PYD und der PKK, fordert die Türkei ihre Verbündeten die Unterstützung an die PYD zu stoppen, um der Türkei zu ermöglichen, Terroristen wirksam zu bekämpfen. Washington behauptet wiederum, dass die PKK und die PYD/YPG zwei verschiedene Organisationen sind, um den ersteren zu verurteilen und die Letzteren zu unterstützen.

Um es klar zu machen, das Hauptargument der Regierung macht Sinn. In den letzten Monaten beschlagnahmten die Sicherheitskräfte eine große Menge von US-Waffen und Munition für die PYD/YPG in sicheren PKK-Unterkünften in der gesamten Türkei. Mit anderen Worten, ist dies ein Beweis dafür, dass die PYD/YPG-Militanten US-Waffen an die PKK-Mitglieder sandten. In dieser Zwischenzeit haben eine große Zahl von Terroristen die türkischen Grenzen überschritten, um sich an tödlichen Übergriffen gegen türkische Soldaten und Zivilisten zu beteiligen.

Nach Angaben der Times, bekräftigte die PYD-Führung ihr Engagement zur PKK-Ideologie durch das Umbenennen des Menagh Militär-Luftstützpunktes nach dem festgenommenen PKK-Gründer Abdullah Öcalan. Im vollen Bewusstsein der Tatsachen hat die Obama-Regierung versucht, die Zusammenarbeit mit einer terroristischen Vereinigung zu legitimieren, indem sie die YPG als die effektivste Kraft gegen DAESH präsentierte. Sie sagen, dass die syrische Franchise der PKK, gegen DAESH kämpft. Mit diesem Vorwand der Bekämpfung der DAESH, haben die YPG-Militanten versucht, neue Gebiete in Nordsyrien zu ergreifen. Bei dem Prozess wurden Tausende Turkmenen, Araber und sogar Mitglieder der rivalisierenden kurdischen Gruppen gewaltsam aus ihren Heimatländern entfernt.

Letzte Woche hat sich die YPG in Zusammenarbeit mit Russland gegen die gemäßigten Rebellen in Asas gedreht. Beim Aufruf an die Gruppe, ihre Bodenoffensive zu stoppen, sagte die Obama-Regierung den türkischen Beamten, dass sie bestimmte Gruppen innerhalb der YPG unterstützen, die die DAESH bekämpfen, aber nicht die angreifenden moderaten Militanten- was die Türkei als Zeichen der Missachtung sah.

Die bedingungslose Unterstützung der Obama-Regierung für die syrische Franchise der PKK, stellte in den letzten Monaten zusätzliche Belastungen auf die Türkei-USA-Beziehungen. Schließlich begann die Türkei YPG-Positionen im Norden Syriens zu beschießen, unter Berufung der Angriffe auf Asas, wo die türkische Regierung eine sichere Zone für Flüchtlinge schaffen will. Die jüngsten Entwicklungen erhöhten die Erwartungen, dass die Türkei, in Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien, eine Bodenoperation im Gebiet starten würde. Die Ankündigung Riads, dass Saudi-Jets im Luftstützpunkt Incirlik bereitgestellt werden, stärkte die Überzeugung der internationalen Medien.

Laut einer leitenden türkischen Amtsperson, hat die Regierung für die Schaffung einer Sicherheitszone in Nordsyrien bereits Pläne ausgearbeitet und um eine Bodenoffensive zu starten. "Wir möchten eine gemeinsame Operation mit den Vereinigten Staaten und anderen Verbündeten starten", sagte er.

Im Zuge eines tödlichen Terroranschlags in Ankara, der 28 Leben beanspruchte, bleibt es unklar, ob die Türkei gleichermaßen geduldig mit Washington sein wird. Innerhalb weniger Stunden identifizierten die Behörden Saleh Najjar, einen 28-jährigen syrischen Flüchtling als Täter. Der Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu sagte am Donnerstag, dass Nejjar der YPG verbunden sei. Der Terroranschlag, welchen die Demokratische Partei der Völker (HDP) weigerte zu verurteilen, erfolgte nur wenige Tage nachdem Cemil Bayık, der ranghohe Funktionär der PKK, gegen Angriffe in Großstädten der Türkei gewarnt hatte.

Die Anfangsbewertung der Regierung ist, dass sich die Führung der YPG gegen den Beschuss ihrer Position in Nordsyrien, durch Verübung eines Selbstmordanschlags in Ankara, rächte.
"Sie versuchen die Botschaft zu übermitteln, dass weitere Angriffe folgen, wenn die Türkei in eine militärische Operation jenseits der Grenze eingreift", Sicherheitskreisen zufolge. "Für das Protokoll, haben wir ihre Nachricht erhalten."

Zu diesem Punkt finalisiert die Türkei seine Pläne, dem Terroranschlag zu reagieren. Für die Regierung wird es nicht lange dauern, Maßnahmen zu ergreifen.



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