Kulturminister: 44 antike Artefakte in die Türkei zurückgebracht

ANADOLU AGENTUR
ANKARA
Veröffentlicht 25.12.2017 00:00
Aktualisiert 25.12.2017 18:52
Kulturminister: 44 antike Artefakte in die Türkei zurückgebracht

Dutzende von antiken Artefakten wurden im vergangenen Jahr in die Türkei zurückgebracht, nachdem sie ins Ausland geschmuggelt worden waren. Kulturminister Numan Kurtulmuş äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu zu den bisherigen Erfolgen beim Kampf gegen Schmugglerbanden.

Die heutige Türkei war im Laufe der Jahrhunderte die Heimat zahlreicher alter Zivilisationen. Dies bot aber zugleich zahlreichen Schmuggler die Möglichkeit, Gräber und andere archäologische Stätten zu plündern.

„Es dauert Jahre, um ein einziges Kunstwerk zurückzubringen", sagte Kurtulmuş am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu.

Es gebe einige Fälle, die fünf, zehn oder mehr Jahre in Anspruch nehmen könnten. Zuerst müsse bewiesen werden, dass der Gegenstand zur Türkei gehöre. Auch die Kooperation mit anderen Ländern sei eine Voraussetzung, so Kurtulmuş.

Der karische Goldkranz Eine Goldkrone im Wert von 335.000 US-Dollar aus dem Jahr 350 v. Chr. beispielsweise werde bald nach einem siebenjährigen Rechtsstreit mit Schottland zurückgebracht.

Der goldene Kranz war aus einem Grab in der Südtürkei gestohlen worden. Anfang dieses Monats urteilte ein Gericht in Edinburgh, dass er der Türkei gehört.

„Es ist bekannt, dass dieses Artefakt aus der karischen Epoche stammt und dies wurde nun bewiesen", sagte Kurtulmuş.

Die Karer waren ein antikes Volk, das im heutigen Südwesten der Türkei ansässig war. Sie wurden sowohl von Homer im 8. Jahrhundert v. Chr als auch in der Bibel erwähnt. 44 Artefakte seien in den vergangenen Jahren in die Türkei zurückgebracht worden, darunter auch der römische Sarkophag des Herakles, der 50 Jahre lang im Besitz der Schweiz war. Nun wird er in der Mittelmeerprovinz Antalya ausgestellt.

Der 2.200 Jahre alte Schatz war in den frühen 1960er Jahren in Aksu bei illegalen Ausgrabungen gestohlen worden.

Ein seltener Koran aus dem 16. Jahrhundert ist ein weiteres Artefakt, den die Türkei repatriieren möchte. Er war im Oktober in einem Auktionshaus in London zum Verkauf angeboten und später nach einem Hinweis der türkischen Regierung zurückgezogen worden.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen