Das Baklava-Museum in Gaziantep

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.03.2018 00:00
Aktualisiert 28.03.2018 12:00
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Inspiriert von einem deutschen Schokoladenmuseum hat ein türkischer Arzt das gleiche Konzept in seiner türkischen Heimatstadt Gaziantep umgesetzt. Ausgestellt wird jedoch was anderes, und zwar Baklava – eine traditionelle Süßspeise, die besonders in Gaziantep meisterhaft zubereitet wird.

Professor Dr. Oğuzhan Saygılı, der in Deutschland sein Studium zum Augenarzt absolviert hat, wurde nach eigener Aussage dort vom Schokoladenmuseum inspiriert. Er wolle damit einen Beitrag zum Tourismus in der Stadt leisten.

Als er in die Türkei zurückkehrte, entschied er sich dann die Idee umzusetzen.

Gaziantep hat laut Saygılı einen wichtigen Platz in der Gastronomie und dazu gehörten auch die Süßspeisen. „Wenn man an Süßes denkt, denkt man an Baklava". Die Zubereitung sei eine „Kunst".

Nach einer langen Suche nach einem geeigneten Ort für das Museum, begann Saygılı mit den mühsamen Prozeduren für die Eröffnung. Das ganze habe drei Jahre gedauert.

Die Suche nach einem Konditor, der keine Küchenmaschine nutzt und den Teig selbst ausrollt, sei eine Herausforderung für sich gewesen. Die traditionelle Art der Zubereitung müsse in jedem Fall erhalten bleiben.

„Hier zeigen wir den ganzen Prozess in der Zubereitung von Baklava. Diese Kunst muss am Leben gehalten werden." Vielleicht würden mit der Zeit neue Konditormeister entstehen, so Saygılı

Die Zahl der Touristen, die das Museum besuchen, sei laut Saygılı in letzter Zeit enorm gestiegen. Man habe bei der Besichtigung die Möglichkeit, den Konditoren Fragen zu stellen und vom frisch zubereiteten Baklava zu probieren.

„Die herkommenden Besucher verstehen erst dann, dass die Zubereitung von Baklava so detailliert – gar eine Kunst ist, wenn sie zugesehen haben.

Sechs Tage die Woche können Besucher das Museum im historischen Millet Han-Viertel besuchen.

Eine der Besucherinnen, Esra Kızmaz, sagt, sie habe dort zum ersten Mal gesehen, wie Baklava hergestellt wird. „Ich wusste nicht, dass dies so detailliert ist. Es ist mit vielen Mühen verbunden. Ich werde den Baklava nun bedachter konsumieren."

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