Vom haardünnen Golddraht zum Kunstwerk

ANADOLU AGENTUR
KONYA
Veröffentlicht 06.01.2016 00:00
Aktualisiert 14.01.2016 14:02
Vom haardünnen Golddraht zum Kunstwerk

‚Kazazlık', die berühmte Kunst in Anatolien, die ursprünglich von den Lydiern kam, wird durch Ercan Tabakoğlu seit 47 Jahren weitergeführt. Mit Hilfe einer Lupe bearbeitet er die haardünnen Drähte aus Gold und Silber auf Seidenfäden, so dass sehenswerter Schmuck daraus entsteht.

In Zusammenhang der internationalen Gedenkfeier des 742. Jahrestages der Wiedervereinigung Rumi's, stellt Tabakoğlu im Mevlana Kulturhaus seine Entwürfe aus. Er erläutert dem AA-Reporter, dass die ‚Kazazlık'-Kunst im osmanischem Reich sehr verbreitet gewesen war, heutzutage jedoch nur in Trabzon weitergeführt wird.

Tabakoğlu führe diese Kunst, den er von seinem Vater übernommen hat, seit 47 Jahren weiter. Vor Jahren hätten sie mit der Fertigung von Quasten für Gebetsketten angefangen, wobei sie nun Ohrringe, Ketten, Ringe und ähnlichen Schmuck herstellen.

Laut Tabakoğlu wird die ‚Kazaziye-Kunst' durch das Verfeinern der Gold- und Silberdrähte realisiert. „Zuerst werden Gold mit Feingehalt 24 und Silber mit Feingehalt 1000 in haardünne Drähte verarbeitet. Diese Drähte werden anschließend mit einer Sticknadel auf Seidenfäden einzeln gestickt. Mit dieser Kunst stellen wir Broschen, Ohrringe, Ketten, Ringe, Gebetsketten und ähnlichen Schmuck her", so Tabakoğlu.

Für die Herstellung jedes einzelnen Schmucks braucht man etwa 7-10 Tage, sagt Tabakoğlu und betont, dass die Sultane und deren Ehegatten im osmanischen Reich den Kazaziye-Schmuck getragen haben.

„Bei der Ausstellung befinden sich Motiv-Stücke, die Ähnlichkeiten der Verzierungen besitzen, die sich in den Topkapı- und Dolmabahçe-Residenzen befinden. Wir verwenden nur Silber mit Feingehalt 1000 und Gold mit Feingehalt 24. Das liegt daran, dass man diese Einheit beliebig formen kann", erklärt Tabakoğlu.

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