Brit Awards gedenken an verstorbenen David Bowie

AFP
LONDON
Veröffentlicht 23.02.2017 00:00
Aktualisiert 23.02.2017 16:59
David Bowies Sohn, Duncan Jones, nahm für seinen Vater die BRIT Awards entgegen, 22. Februar 2017. AFP Foto
David Bowies Sohn, Duncan Jones, nahm für seinen Vater die BRIT Awards entgegen, 22. Februar 2017. (AFP Foto)

Bowie, Michael, Cohen, Prince - die Brit Awards glichen im diesem Jahr einer Pop-Gedenkveranstaltung: Deren größter Star war der im Januar verstorbene Rockmusiker David Bowie, dem posthum gleich zwei Auszeichnungen zuteil wurden. Bowie wurde als bester britischer Solo-Künstler und für das Album des Jahres geehrt. US-Popstar Katy Perry sorgte für eine politische Note.

Bowie ist damit der erste Künstler, der posthum mit dem Musikpreis Brit Award ausgezeichnet wurde. Er setzte sich in der Kategorie Solokünstler gegen Craig David, Michael Kiwanuka, Kano und Skepta durch.

Mit "Blackstar", seinem musikalischen Testament, holte Bowie zudem die Album-Auszeichnung, die Bowies Sohn Duncan Jones entgegen nahm. "Blackstar", das am 8. Januar nur zwei Tage vor Bowies Tod veröffentlicht worden war, wurde bereits mit fünf Grammys ausgezeichnet. Jones widmete den Preis "allen Verrückten" und erinnerte an das Faible seines berühmten Vaters für außergewöhnliche Menschen.

Die Gala in der Londoner O2-Arena stand zudem im Zeichen von weiteren verstorbenen Musik-Giganten: Der frühere Wham!-Bandkollege Andrew Ridgeley erinnerte an der Seite des Duos Pepsi & Shirlie an den an Weihnachten gestorbenen 53-jährigen George Michael. Coldplay-Sänger Chris Martin sang Michaels "A Different Corner".

In der Kategorie Beste Single musste Coldplay der Gruppe Little Mix mit "Shout Out To My Ex" den Vortritt lassen. Die vierköpfige Mädchen-Band, die den Abend musikalisch eröffnete, war 2011 siegreich aus der Fernseh-Talentshow "X-Factor" hervorgegangen.

Neben Bowie und Michael gedachte die kurzzeitig stillschweigende Pop-Branche mit einem bewegenden Video allen 2016 von ihr gegangenen internationalen Größen - insbesondere Prince' und Leonard Cohens, die im vergangenen Jahr im Alter von 57 beziehungsweise 82 Jahren verstorben waren.

Wie bunt Popmusik ist, bewiesen neben den Unsterblichen die quicklebendigen Kollegen: Die Auszeichnung für die beste Solokünstlerin ging an Emeli Sande. Die schottische Sängerin verwies Anohni, Ellie Goulding, Lianne La Havas, und Nao auf die Plätze. Als beste britische Band wurde The 1975, ein Quartett aus der nordenglischen Stadt Manchester, geehrt.

Den Brit Award für den besten Newcomer erhielt der Singer-Songwriter Rag'n'Bone Man. US-Superstar Beyoncé wurde als beste internationale Künstlerin ausgezeichnet, Drake heimste den Preis bei den männlichen Kollegen ein.

Als beste internationale Band durften die Hip-Hop-Pioniere A Tribe Called Quest die Bühne betreten. Das Nachsehen hatten Drake & Future, Kings Of Leon, Nick Cave And The Bad Seeds und Twenty One Pilots. Die Sängerin Adele wurde für ihren weltweiten Erfolg mit einem Preis gewürdigt.

Zum Abschluss der im Vergleich zur Grammy-Zeremonie in den USA und jüngsten Veranstaltungen der Film-Branche eher unpolitischen Gala sang Robbie Williams, der den Ehrenpreis Icon Award erhielt.

Allein US-Popstar Katy Perry sorgte mit ihrem Auftritt für eine politische Note bei der 37. Ausgabe der Brit Awards: Zu ihrer Darbietung von "Chained To The Rhythm" inmitten dutzender weißer Häuser ließ sie zwei Puppenspieler mit Skeletten auftreten, die wie US-Präsident Donald Trump und die britische Premierministerin Theresa May bei ihrem Treffen im Weißen Haus im vergangenen Monat gekleidet waren.

Perrys Auftritt fand ein großes Echo in den sozialen Medien und wurde zum Aufmacher der Boulevard-Zeitung "Daily Star", die in einem typisch englischen Wortspiel von einer "Horrorshow" schrieb. Der "Mirror" nannte den Auftritt "umstritten".

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen