Gazastreifen: Zweiter Warenübergang Eres wird geöffnet

DAILY SABAH MIT AFP
JERUSALEM
Veröffentlicht 13.07.2016 00:00
Aktualisiert 14.07.2016 17:26
Gazastreifen: Zweiter Warenübergang Eres wird geöffnet

Der Grenzübergang Eres im Norden des Gazastreifens soll ab Donnerstag auch für den Import von Waren genutzt werden. Dies teilte die zuständige Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch mit.

Seit 2007 durften Güter ausschließlich über Kerem Schalom transportiert werden, den ganz im Süden gelegenen zweiten aktiven Grenzübergang zwischen Israel und dem isolierten Palästinensergebiet an der Mittelmeerküste.

"Der Übergang Eres wird nun neben dem Personenverkehr auch wieder für die Gütereinfuhr in den Gazastreifen genutzt, nachdem diese in den vergangenen neun Jahren auf Kerem Schalom beschränkt war", erklärte ein Sprecher der Cogat, Zivilverwaltung des israelischen Militärs für die Palästinensergebiete. Damit solle "die Wirtschaftstätigkeit in dem Gebiet gestärkt werden", fügte er hinzu.

Hintergrund der Maßnahme ist auch, dass die Türkei seit ihrem Ende Juni geschlossenen Aussöhnungsabkommen mit Israel umfangreiche Hilfslieferungen über den israelischen Großhafen Aschdod in das notleidende Küstengebiet schicken darf. Insgesamt will die Türkei 400 Lkw-Ladungen in den Gazastreifen schicken.

Die Beziehungen zwischen Ankara und Tel Aviv waren seit 2010 angespannt, da sechs zivile Schiffe einer humanitären Hilfe-Flottille von israelischen Streitkräften in internationalen Gewässern angriffen wurden. Die Schiffe beabsichtigten humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu transportieren.

Dabei wurden neun türkische Staatsbürger und ein Amerikaner getötet und 30 weitere Menschen wurden verletzt.

Die Türkei verlangte eine offizielle Entschuldigung seitens Israel, Entschädigung für die Angehörigen, sowie die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens.

2013 entschuldigte sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei dem damaligen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan. In den letzten Monaten trafen sich die beiden Länder zu Gesprächen, um die Beziehungen zu normalisieren.

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