Mindestens 56 Tote bei Angriff auf Kamischli Nahe der türkischen Grenze

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.07.2016 00:00
Aktualisiert 27.07.2016 16:45
DHA

Bei einem der schwersten Anschläge in Syrien seit Monaten hat die Terrororganisation Daesh nach Krankenhausangaben mindestens 56 Menschen in kurdisch kontrollierten Gebieten getötet.

Bei Explosionen in der nordöstlichen Stadt Kamischli auf eine Justizbehörde und ein Sicherheitsgebäude wurden mehr als 160 Menschen verletzt, sagte der Direktor des Nationalen Krankenhauses in Kamischli, Omar al-Akub, der Deutschen Presse-Agentur. Viele Personen lägen aber noch unter Trümmern begraben.

Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte explodierte die Autobombe am Mittwoch nahe einer Justizbehörde und einem örtlichen Polizeihauptquartier. Die kurdische Nachrichtenagentur Rudaw berichtete von einem mit Sprengstoff gefüllten Lastwagen, der dort in die Luft geflogen sei.

Das syrische Staatsfernsehen zeigte Bilder zerrissener Häuserfassaden und von völligem Chaos. Menschen rannten durcheinander, versorgten Verletzte, löschten Brände und trugen Leichen aus den Trümmern. Örtliche Medien forderten die Bewohner der Region auf, Blut zu spenden. Die zweite Explosion ereignete sich Rudaw zufolge nahe einem Verwaltungsgebäude lokaler Sicherheitskräfte.

Der Anschlag am Mittwoch war den Menschenrechtsbeobachtern zufolge der schwerste. Kamischli liegt an der türkischen Grenze und wird vorrangig von der PYD, teilweise aber auch von syrischen Regimetruppen kontrolliert.

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