UN verurteilt Angriff auf Hilfskonvoi in Syrien scharf

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 20.09.2016 00:00
Aktualisiert 20.09.2016 13:16
DPA

Nur kurz nach dem Ende der Waffenruhe in Syrien wurde ein UN-Hilfskonvoi bombardiert. „Es handelt sich um ein Kriegsverbrechen", sollte sich der Angriff vorsätzlich gegen die Helfer gerichtet haben, betonte der Chef der UN-Hilfseinsätze, Stephen O'Brien, am Montag in New York.

Erste Konsequenzen wurden noch am Dienstagmorgen gezogen: Vorerst wird eines keine weiteren Hilfslieferungen der Vereinten Nationen nach Syrien mehr geben. Bevor eine Entscheidung über eine mögliche Fortführung der Lieferungen an tausende Hilfsbedürftige in Syrien getroffen werden könne, müsste die Sicherheitslage geprüft werden, berichtet die Zeit.

Nach Angaben der UN wurden mindestens 18 der 31 Lastwagen bei dem Angriff am Montagabend zerstört worden. Eine Sprecherin des UN-Sondergesandtens für Syrien Staffan de Mistura erklärte, dass die Wut über diesen Angriff enorm sei: „Der Konvoi war das Ergebnis eines langen Verhandlungsprozesses it dem Ziel, eingeschlossenen Menschen zu helfen." O'Brien sagt zudem, dass es keine Erklärung oder Rechtfertigung für einen Krieg gegen tapfere und selbstlose humanitäre Helfer gäbe.

Insbesondere die USA stellen ihre Zusammenarbeit mit Russland im Zuge des Angriffs auf den Hilfskonvoi in Frage. Der Sprecher des US-Außenministeriums John Kriby betonte, dass im Zuge der verletzten Waffenruhe die Zusammenarbeit mit Russland neu überdacht werden müsse.

Wie Reuters berichtet, machen die USA Russland bisher nicht direkt verantwortlich für den Angriff. Ein Regierungsvertreter sagte gegenüber Reuters, dass bisher noch unklar sei ob es sich um russische oder syrische Kampfflugzeuge gehandelt habe.

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