Die Verwandten von Amr Armanazi, der Leiter des syrischen wissenschaftlichen Studien- und Forschungszentrums (SSCR), erhielten Berichten zufolge die britische Staatsbürgerschaft trotz Armanazis Rolle bei der Durchführung des chemischen Waffenprogramms des Assad-Regimes.
Die US-Regierung beschuldigte Armanazi an der Produktion von Sarin-Gas beteiligt gewesen zu sein, die im Giftgasangriff der letzten Woche in der Stadt Khan Scheichun mindestens 100 Zivilisten das Leben kostete und 500 weitere verletzte.
Die Sunday Times berichtete, dass obwohl Armanazi seit 2012 US-Sanktionen unterworfen ist und auf den europäischen und britischen schwarzen Listen steht, durften sein Sohn und Bruder britische Staatsangehörige werden.
Armanazis jüngster Sohn Bisher Armanazi und Bruder Ghayth Armanazi erhielten britische Pässe. Laut der Zeitung bestritt die Familie an der chemischen Forschung beteiligt zu sein und nannten den Angriff in Khan Scheichun ein „abscheuliches Verbrechen".
Die Beziehungen der Armanazi-Familie mit den Assads haben tiefe Wurzeln. In den fünfziger Jahren diente Amrs Vater, Najib, als syrischer Botschafter in Ländern, wie Indien, Ägypten und nahm gelegentlich seine beiden Söhne Amr und Ghayth mit.
2007 fror die USA das Vermögen derjenigen, die mit der SSCR verbunden sind, mit der Begründung, dass die Massenvernichtungswaffen herstellten.
2012 erklärte die Pressestelle der US-Botschaft: „Die SSCR ist die syrische Regierungsbehörde, die für die Entwicklung und Herstellung von nicht konventionellen Waffen und Raketen verantwortlich sind und diese auch liefert. Die SSRC hat auch eine öffentliche zivile Forschungsfunktion; doch konzentrieren sich die Aktivitäten auf die Entwicklung von biologischen und chemischen Waffen und Raketen. Während seiner Amtszeit beaufsichtigte Armanazi eine Anlage, die an der Produktion von Sarin-Nerv-Gasen beteiligt war."
