Syrien: Fotograf legt Kamera zur Seite und hilft verletztem Kind

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 19.04.2017 00:00
Aktualisiert 19.04.2017 16:31
Syrien: Fotograf legt Kamera zur Seite und hilft verletztem Kind

Die Bilder von dem Fotografen und Aktivisten Abd Alkader Habak, der es vorzog einem verletzten Jungen zu helfen, statt Fotos von ihm zu machen, werden aktuell viel diskutiert.

Das Foto entstand nachdem ein Evakuierungs-Konvoi von einer Bombe getroffen wurde. Bei dem Angriff kamen 126 Menschen ums Leben.

Habak war während des tödlichen Angriffs vor Ort und wurde von der Wucht der Explosion in Mitleidenschaft gezogen. Als er zu sich kam, half er den Verletzten, statt Fotos vom Geschehen aufzunehmen.

„Das Szenario war schrecklich - vor allem die Kinder zu sehen, die klagend und weinend starben", sagte Habak gegenüber der „CNN".

„Ich habe mich dann spontan mit meinen Kollegen dazu entschieden, unsere Kameras beiseite zu legen und anzufangen den verletzten Leuten zur Rettung zu eilen", fügte er hinzu.

Laut CNN, bemerkte der Fotograf, dass ein kleiner Junge, der zwischen den ganzen Toten lag, tatsächlich noch atmete. Er brachte ihn in Sicherheit, während die Kamera um seinen Hals das Geschehen aufnahm.

„Dieses Kind hielt meine Hand fest und sah mich an", erzählte er.

Muhammad Alrageb, ein weiterer Fotograf aus Syrien, erlebte Habaks Bemühungen und schoss die Fotos der Rettungsaktion.

Habak sagte der CNN, dass er nicht wüsste, ob der Junge, den er in einem Krankenwagen zurückließ, um weiteren Verletzten zu helfen, überlebte.

Ein anderer Fotograf machte Fotos von Habak, die ihn in der Nähe eines toten Kindes zeigen, und damit eine unverfälschten Einblick in die Tragödie des Krieges in Syrien bieten.

„Ich war von meinen Emotionen überwältigt", sagte er zur CNN und versuchte, die Szene zu erklären. „Was meine Kollegen und ich erlebt haben, kann man nicht in Worte fassen", fügte er hinzu.

Laut der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte" führte der Bombenangriff auf einen Evakuierungs-Konvoi in al-Foua und Kefraya am vergangenen Samstag zum Tod von mindestens 126 Personen. Unter den Opfern sind mehr als 60 Kinder.

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