Zivilisten in Daesh-Bastion Al-Rakka komplett eingeschlossen

DAILY SABAH MIT DPA
BEIRUT, Libanon
Veröffentlicht 30.06.2017 00:00
Aktualisiert 30.06.2017 18:49
DHA

Die Daesh-Hochburg Al-Rakka in Nordsyrien ist von Gegnern der Terrormiliz komplett umzingelt worden. Den Daesh-Kämpfern sei der letzte Fluchtweg aus ihrem Kontrollgebiet abgeschnitten worden, teilten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und kurdische Quellen mit.

Laut Institute for the Study of War (Washington) sind in der Stadt aber auch 50.000 bis 100.000 Zivilisten eingeschlossen.

Die Lage der Menschen dort ist unklar, immer wieder gibt es Berichte über zivile Opfer.

Bodeneinheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) setzten die «von ihrer Führung im Stich gelassenen» Terroristen an allen Fronten unter Druck, teilte ein Sprecher der Militäroperation gegen Daesh unter Führung der USA mit. Kurdischen Quellen zufolge befinden sich noch gut 4000 Daesh-Kämpfer in Al-Rakka. In der Stadt ist noch ein Gebiet von mehreren Kilometern Durchmesser unter der Kontrolle der Terrormiliz Daesh. Die Eroberung könnte Beobachtern zufolge Wochen, vielleicht auch Monate dauern.

Neben dem fast komplett eroberten Mossul im Irak gilt Al-Rakka am Fluss Euphrat als wichtigste Stadt in den Händen von Daesh. Der Ort wird seit 2014 von den Terroristen beherrscht. Im November hatte die von den USA geführte Operation zur Befreiung der Stadt aus den Händen der Terrormiliz begonnen. Das Bündnis wird von den kurdischen Volksschutzeinheiten YPG geführt, ihm gehören aber auch arabische Kämpfer an. Die YPG ist der syrische Ableger der verbotenen Terrororganisation PKK. Die Zusammenarbeit zwischen den USA und der YPG wurde von der Türkei mehrfach scharf kritisiert.

Die Terrormiliz steht drei Jahre nach der Verkündung ihres sogenannten "Kalifats" in Syrien und dem Irak militärisch mit dem Rücken zur Wand. In der einstigen Hochburg Mossul wird nur noch ein kleiner Teil von den Terroristen kontrolliert.

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