Daesh-Anschlag auf irakische Botschaft in Kabul: Mehrere Tote und Verletzte

REUTERS
KABUL
Veröffentlicht 31.07.2017 00:00
Aktualisiert 01.08.2017 16:18
EPA

Bei einem von der Terrororganisation Daesh reklamierten Anschlag auf die Botschaft des Irak in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Montag mehrere Menschen getötet und verletzt worden.

Nach Angaben der afghanischen Behörden sprengte sich ein Selbstmordattentäter am Tor der Botschaft in die Luft und verschaffte dadurch Mitkämpfern Zugang zum Botschaftsgelände. Dort lieferten sich nach Angaben des Innenministeriums drei Kämpfer mehrere Stunden lang ein Feuergefecht mit den Sicherheitskräften. Am Nachmittag erklärte das Ministerium, der Anschlag sei vorüber, "alle Terroristen" seien tot. Nach Angaben des irakischen Außenministeriums wurde der Geschäftsträger in die ägyptische Botschaft in Sicherheit gebracht.

Das Daesh-Internet-Sprachrohr Amak meldete, zwei Angreifer hätten sich am Tor in die Luft gesprengt und dabei sieben Wachleute getötet. Zwei weitere Kämpfer seien dann auf das Gelände vorgedrungen. Nach irakischen Angaben wurden zwei afghanische Wachmänner getötet. Von afghanischer Seite gab es zunächst keine Angaben über Tote oder Verletzte. Ein von Italienern betriebenes Krankenhaus in der Nähe der Botschaft teilte mit, es seien zwei Verletzte eingeliefert worden.

Die Sicherheitslage in Afghanistan wird immer prekärer. Erst vergangene Woche waren in Kabul bei einem Selbstmordanschlag auf Regierungsbedienstete mindestens 35 Menschen getötet worden. Dazu hatten sich die terroristische Taliban bekannt.

Auch die Daesh verübt immer mehr Anschläge am Hindukusch. Die Terrororganisation hat sich zu mehreren Attentaten in der Hauptstadt bekannt, die zumeist auf Mitglieder der vorwiegend schiitischen Gemeinschaft der Hasara zielten. Nach Angaben aus afghanischen Sicherheitskreisen ist der Daesh inzwischen in neun der 34 Provinzen des Landes aktiv.

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