NGOs: Kritische Nahrungsmittelknappheit in Rakka

AFP
BEIRUT, Libanon
Veröffentlicht 31.07.2017 00:00
Aktualisiert 01.08.2017 12:25
DPA

Der Zugang zu Lebensmitteln in der belagerten syrischen Stadt Rakka befindet sich laut Hilfsorganisationen an einem kritischen Punkt. Da die meisten Geschäfte und Märkte geschlossen seien, seien die verbliebenen Bewohner der Daesh-Hochburg auf ihre eigenen Vorräte angewiesen, erklärte Reach am Montag. Das Bündnis von Hilfsorganisationen warnte, dass auch Märkte, die vor drei Wochen noch sporadisch funktionierten, inzwischen geschlossen seien.

Die syrische Hochburg der Terrormiliz Daesh wird seit zwei Monaten von den "Syrischen Demokratischen Kräften" (SDF) belagert. Das Bündnis kurdischer und arabischer Kämpfer wird bei der Offensive von US-Spezialkräften sowie Kampfflugzeugen der internationalen Anti-Daesh-Koalition unterstützt. Die SDF-Kämpfer haben die Daesh-Miliz inzwischen aus der Hälfte der nördlichen Viertel vertrieben.

Laut Reach gab es vor einigen Wochen in 15 der 24 Viertel der Stadt noch regelmäßig Brot. Inzwischen sei es in keinem Stadtteil mehr regelmäßig zu finden. Die Preise für Lebensmittel seien explodiert und die Einwohner seien gezwungen, weniger zu essen oder Mahlzeiten ganz auszulassen. Auch sei nur noch ein Teil des staatlichen Krankenhauses in Betrieb und biete nur noch einfache erste Hilfe.

Auch die Aktivistengruppe "Raqqa is Being Slaughtered Silently" warnte kürzlich, dass die Bäckereien geschlossen seien, weil es kein Mehl oder Kraftstoff gebe. "Die Leute können nichts im Kühlschrank lagern, weil es keine Elektrizität gibt. Sie können nicht kochen, weil es kein Wasser gibt", sagte ein Aktivist der Gruppe.

Während die UNO von 20.000 bis 50.000 Einwohnern ausgeht, schätzt Reach ihre Zahl nur noch auf 10.000 Menschen. Demnach bleiben im Viertel Al-Hurrija im Norden noch rund 5000 Einwohner, während 14 der 24 Stadtviertel teilweise oder ganz verlassen seien.

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