Barzani erhebt Anspruch auf Kirkuk, werde „bis zum letzten Mann kämpfen“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 05.09.2017 00:00
Aktualisiert 05.09.2017 13:54
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Der Chef der „Autonomen Region Kurdistans" (KRG) Masoud Barzani versprach eine „starke Reaktion" für jeden Versuch, die umstrittene Provinz Kirkuk zu übernehmen. Die englischsprachige „Iraqi News" berichtete, dass der KRG-Anführer gesagt habe, dass jeder mögliche Versuch Kirkuk mit Gewalt zu übernehmen „den Menschen von Kurdistan gegenübertreten" werde.

„Kirkuk ist kurdisch … Jede Macht, die denkt Kirkuk mit Gewalt zu nehmen, wird allen Menschen aus Kurdistan gegenüberstehen. Wir werden [Kirkuk] verteidigen, bis zum letzten Mann", sagte Barzani in einer Pressekonferenz.

Trotz Barzanis Bemerkungen, dass die Stadt Kirkuk eine „kurdische Identität" habe, ist Kirkuk seit Jahrhunderten bekannt für ihre Koexistenz von arabischen, turkmenischen und kurdischen Volksgruppen. Die Region wurde während der Regierungszeit der „Baath Partei" arabisiert, doch nach der US-Invasion im Jahr 2003 wurde diese Politik zugunsten der Kurden umgeändert, was zu Protesten von den ansässigen Arabern und Turkmenen führte.

Kirkuk gehört zu den unbestimmten Gebieten des Irak, die in Artikel 140 der irakischen Verfassung definiert sind. Die Verfassung wurde nach der US-Invasion des Irak und dem Sturz von Saddam Hussein verabschiedet. Dementsprechend sollte der administrative Status dieser Gebiete bis 2007 durch eine Volksabstimmung bestimmt werden, jedoch wurden diese bisher aufgrund politischer Unruhen im Land nicht abgehalten.

Als Daesh 2014 Gebiete im Nordwesten des Iraks einnahm, übernahmen die Streitkräfte der KRG die Kontrolle über Kirkuk.

Anfang April beschloss der Provinzrat von Kirkuk ein Referendum über den Status der umstrittenen Provinz, was zur Erklärung einer Annexion vom KRG führte. Anschließend wurde in Kirkuk, neben der irakischen Flagge, auch die Flagge der KRG gehisst. Turkmenische und arabische Mitglieder boykottierten diese Sitzungen.

Die KPC zog ihre Entscheidungen zurück, nachdem Ankara und Bagdad scharfe Kritik ausübten und ihre Einwände gegen die Änderung des Status-quo in Kirkuk äußerten.

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