Iran stoppt Ölhandel mit Kurdenregion im Nordirak

AFP
TEHERAN, Iran
Veröffentlicht 30.09.2017 00:00
Aktualisiert 30.09.2017 14:50
AFP

Nach der überwältigenden Referendumsmehrheit für die Unabhängigkeit der Kurden im Nordirak hat der Iran seine Ein- und Ausfuhr von Ölprodukten mit der Kurdenregion gestoppt. Wie der staatliche Fernsehsender Irib am Samstag unter Berufung auf eine Anweisung des Verkehrsministeriums berichtete, wurden alle Fuhrunternehmen und ihre Fahrer angewiesen, "bis auf weiteres" keine derartigen Transporte mehr zu tätigen.

Die Anweisung des Verkehrsministeriums datiert vom Mittwoch, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldete.

Teheran lehnt die Unabhängigkeit der Kurden im Irak strikt ab - auch aus Furcht vor ähnlichen Bestrebungen der kurdischen Minderheit im eigenen Land.

Der Iran ist einer der Hauptexporteure von raffiniertem Öl, das vor allem als Treibstoff genutzt wird, in die autonome Kurdenregion des Nachbarlandes. Laut Irib umfasst das Handelsvolumen in diesem Bereich umgerechnet 4,2 Milliarden Euro im Jahr.

Die Kurdengebiete im Irak verfügen selbst über große Ölreserven. Allerdings sind die Kurden für den Export des Rohstoffs auf die Türkei angewiesen, da es mit Bagdad einen ungelösten Streit um die Aufteilung der Öleinnahmen gibt.

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