Frauenorganisation der OIC verurteilt Jerusalem-Beschluss von Trump

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 07.12.2017 00:00
Aktualisiert 14.12.2017 11:53
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Die Entscheidung der Vereinigten Staaten Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, sei ein „unverantwortlicher Schritt", der „gegen internationales Recht" verstoße, sagte der Frauenkonsultativrat der „Organisation für Islamische Zusammenarbeit" (OIC) am Donnerstag.

„Als Frauen der muslimischen Welt verurteilen wir die Aussage von US-Präsident Donald Trump bezüglich der Anerkennung von Al-Quds [Jerusalem] als Hauptstadt Israels", sagte der Rat in einer Erklärung.

Die Erklärung kam nachdem Trump - trotz breiter internationaler Kritik - angekündigt hatte, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.

„Die Entscheidung, die keine historische, politische, humanitäre oder diplomatische Grundlage hat, ist eine respektlose Herausforderung, nicht nur für die muslimische Welt, sondern auch für die gesamte Menschheit und die Vereinten Nationen", hieß es in der Erklärung. „Al-Quds - die Stadt der Propheten- ist ein Symbol der Einheit und des Zusammenlebens für die ganze Menschheit."

In der Erklärung wurde die US-Regierung aufgefordert, von ihrer „provokativen Entscheidung zurückzutreten" und „die multikulturelle Identität Jerusalems zu respektieren."

Laut Trump hat das US-Außenministerium bereits mit den Vorbereitungen für die Verlegung der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem begonnen.

Die dramatische Wende in der US-Politik führte zu mehrere Demonstrationen in den besetzten palästinensischen Gebieten - sowie in der Türkei, Ägypten, Jordanien, Algerien, Irak und in vielen anderen muslimischen Ländern.

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems erobert und später annektiert. Seitdem wird Jerusalem von Israel als ungeteilte Hauptstadt beansprucht. Dieser Anspruch wird jedoch international nicht anerkannt. Gemäß dem Abkommen des Oslo-Friedensprozesses müssen Palästinenser und Israelis gemeinsam über den Endstatus von Jerusalem entscheiden.

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