UN-Hilfswerk für Palästinenser sieht sich in existenzieller finanzieller Krise

AFP
NEW YORK
Veröffentlicht 10.02.2018 00:00
Aktualisiert 10.02.2018 15:20
AFP

Nach der dramatischen Kürzung der US-Finanzhilfen für die Palästinenser sieht sich das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in einer "existenziellen finanziellen Krise". Das Hilfswerk suche nach Möglichkeiten, die von den USA hinterlassene Finanzierungslücke zu füllen, sagte UNRWA-Vertreter Peter Mulrean am Freitag am UN-Sitz in New York. Er beklagte, dass die USA "uns bislang nicht die Gründe für ihre Entscheidung erklärt" haben.

Der Vertreter des Hilfswerks im Westjordanland, Scott Anderson, sagte, zwar laufe der UNRWA-Betrieb vorerst weiter, viele Palästinenser sorgten sich jedoch um ihre Zukunft. "Die Menschen haben Angst und sind besorgt, was das für sie bedeutet, für ihre Familien und ihre Zukunft", sagte Anderson.

Im Januar hatte die US-Regierung ihre Zahlungen für das Hilfswerk dramatisch gekürzt. In diesem Jahr soll es nur 60 Millionen Dollar (48 Millionen Euro) erhalten - nach 360 Millionen Dollar im vergangenen Jahr. Die USA wollen nach Worten von US-Präsident Donald Trump so lange Hilfen für die Palästinenser zurückhalten, wie diese nicht zu Friedensgesprächen mit Israel bereit seien.

Laut UNRWA erklärte sich unterdessen Kuwait bereit, zusätzliche Finanzhilfen zu leisten. Das Land habe einen Beitrag von 900.000 Dollar zugesagt, hieß es am Freitag. Zudem hätten rund 15 Geberländer, darunter Schweden und Japan, angekündigt, ihre Gelder zu erhöhen, um UNRWA am Laufen zu halten, sagte Mulrean. Dennoch stehe das Hilfswerk vor einer "existenziellen finanziellen Krise".

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