Syrien: Mindestens 14 Zivilisten in Ost-Ghuta getötet

AFP
BEIRUT
Veröffentlicht 05.03.2018 00:00
Aktualisiert 06.03.2018 13:55
EPA

Bei neuen Angriffen der syrischen Regimetruppen auf die Oppositionsenklave Ost-Ghuta sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 14 Zivilisten getötet worden. Die Luftangriffe in der Nacht und am frühen Montagmorgen richteten sich gegen mehrere Orte in der Enklave östlich von Damaskus, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mitteilte. Allein bei Angriffen auf die Stadt Hammurijeh, auf die Fassbomben abgeworfen wurden, gab es demnach mindestens zehn Tote.

Ungeachtet der internationalen Forderungen nach einem Ende der Angriffe auf Ost-Ghuta hatte der syrische Regimeführer Baschar Assad am Sonntag eine Fortsetzung der Armeeoffensive angekündigt. Die Mehrheit der Bevölkerung von Ost-Ghuta wolle "den Fängen des Terrorismus" entkommen, sagte Assad vor Journalisten: "Der Einsatz muss weitergehen." Assad versicherte, Zivilisten hätten die Möglichkeit, die umkämpfte Enklave zu verlassen. Es gebe keinen Widerspruch zwischen einer Waffenruhe und der Fortsetzung der Kämpfe.

Seit Mitte Februar fliegen syrische Regimetruppen mit russischer Unterstützung heftige Luftangriffe auf Ost-Ghuta, wo sich Oppositionellen seit Jahren gegen die Armee behaupten. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei bisher mehr als 700 Zivilisten getötet, darunter mehr als 160 Kinder. Seit einigen Tagen läuft zudem eine Bodenoffensive gegen die Opposition.

Der UN-Sicherheitsrat hatte Ende Februar eine Resolution für eine einmonatige Waffenruhe in Syrien verabschiedet, die jedoch nicht umgesetzt wurde. Trotz einer von Russland vor einigen Tagen in Kraft gesetzten täglich fünfstündigen Feuerpause setzte die Armee ihren Vormarsch fort. Die syrische Regimearmee hat nach Angaben der Beobachtungsstelle inzwischen mehr als ein Viertel der Enklave östlich von Damaskus unter Kontrolle.

Rund 400.000 Menschen leben in der seit 2013 belagerten Region, sie leiden große Not. Am Montag sollen sie zum ersten Mal seit Beginn der Offensive mit einem Hilfskonvoi versorgt werden. Nach Angaben der UNO stehen 46 Lkw mit Medikamenten und Lebensmitteln für 27.500 Menschen bereit.

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