Israelische Soldaten erschießen 13-jährigen Palästinenser im Westjordanland

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 23.07.2018 00:00
Aktualisiert 23.07.2018 20:29
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Israelische Soldaten haben in der Nacht zum Montag im Westjordanland einen 13-jährigen Palästinenser getötet. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte, wurde Arkan Mischer bei einer Razzia im Flüchtlingslager Dheische in der Nähe der Stadt Bethlehem in die Brust geschossen. Seine Beerdigung soll noch am Montag stattfinden.

Die israelische Armee erklärte, ihre Truppen seien in das Lager eingedrungen und hätten Menschen festgenommen, die "terroristischer Aktivitäten" verdächtig seien. Während des Einsatzes sei "ein gewaltsamer Aufruhr angezettelt" worden, bei dem Palästinenser "Steine, Brandsätze und Granaten auf die Soldaten" geworfen hätten. Das Militär habe angeblich "selektiv" auf Menschen gefeuert. Nun werde man die Berichte über den Tod des Teenagers überprüfen, so das israelische Militär.

Das Flüchtlingslager liegt in einem Teil des Westjordanlands, der eigentlich unter palästinensischer Kontrolle steht. Die israelische Armee führt in diesen Regionen jedoch regelmäßig Razzien durch.

Seit fast vier Monaten protestieren Palästinenser fast täglich im Gazastreifen in der Nähe der Grenze. Seit dem Beginn der Demonstrationen am 30. März wurden mehr als 140 palästinensische Demonstranten von der israelischen Armee getötet und Tausende weitere verletzt.

Seit dem Sechstagekrieg 1967 besetzt Israel, entgegen internationalem Recht, fortwährend Gebiete in Palästina. In jüngster Vergangenheit entstanden so immer mehr illegale Siedlungen auf den Ländereien der völkerrechtswidrig enteigneten Palästinenser.

Darüber hinaus erkennt Israel Palästina immer noch nicht als vollwertigen Staat an.

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