Israel öffnet Warenübergang in den Gazastreifen partiell

DAILY SABAH MIT DPA
GAZA
Veröffentlicht 24.07.2018 00:00
Aktualisiert 24.07.2018 16:51
AFP

Israel will den seit zwei Wochen geschlossenen einzigen Warenübergang in dem völkerrechtswidrig abgesperrten Gazastreifen wieder teilweise öffnen. Von Mittag an dürften Treibstoff, Gas, Lebensmittel und Medikamente in den Küstenstreifen transportiert werden.

Das hat der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman beschlossen. Israel hatte den Übergang Kerem Schalom am 9. Juli wegen Attacken mit brennenden Drachen aus dem Gazastreifen geschlossen.

Der Übergang werde noch nicht komplett geöffnet, weil die "Angriffe" von Drachen und Ballons mit Feuerbomben auf Israel nicht vollständig gestoppt habe, hieß es. Der Warenübergang werde erst dann wieder vollständig geöffnet, wenn Attacken der Palästinenser aus dem Gazastreifen komplett aufhörten.

Palästinenser in Gaza sehen die Drachen und Ballons als legitimen Widerstand gegen Israels mehr als zehnjährige Absperrung des Landes.

Die Stromkrise im Gazastreifen hatte sich am Montag mit der Abschaltung des einzigen Kraftwerks wegen Treibstoffmangels verschärft. Die Einwohner haben nach Angaben aus Gaza nur sechs Stunden am Tag Strom. Außer durch das Kraftwerk erhält der Gazastreifen Strom auch von Israel und Ägypten.

Seit langem kritisieren Menschenrechtsorganisationen, die Lebensumstände der rund zwei Millionen Menschen im Gazastreifen seien unerträglich. Sie warnen vor verschmutztem Wasser und schlechten sanitären Bedingungen.

Seit dem Sechstagekrieg 1967 besetzt Israel, entgegen internationalem Recht, fortwährend Gebiete in Palästina. In jüngster Vergangenheit entstanden so immer mehr illegale Siedlungen auf den Ländereien der völkerrechtswidrig enteigneten Palästinenser.

Die Türkei ist ein wichtiger Partner der Palästinenser im Westjordanland und dem Gazastreifen. Es werden regelmäßig Hilfslieferungen in die Region gesandt und Projekt unterstützt, die die palästinensische Wirtschaft ankurbeln sollen.

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