Netanjahu droht Hamas mit „sehr harten Schlägen“

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.10.2018 00:00
Aktualisiert 14.10.2018 16:14
AFP

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Widerstandsbewegung Hamas nach erneuten Protesten im Gazastreifen mit "sehr harten Schlägen" gedroht. Die in Gaza regierende Hamas habe "offenbar die Nachricht nicht verstanden - sollten diese Angriffe nicht aufhören, werden sie auf andere Art und Weise gestoppt", sagte der Regierungschef während eines Kabinettstreffens am Sonntag. Die Hamas würde "die Gewalt jetzt" beenden, "wenn sie klug ist".

Bei Protesten an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel waren am Freitag mindestens sieben Palästinenser erschossen worden. Nach israelischen Armeeangaben versammelten sich am Freitag rund 14.000 Palästinenser an verschiedenen Abschnitten des Grenzzauns.

Seit Beginn der Demonstrationen in Gaza am 30. März wurden mindestens 200 palästinensische Demonstranten durch israelische Soldaten getötet und Tausende verletzt – darunter Kinder, Sanitäter und Behinderte. Seitdem kam ein Israeli ums Leben.

Die Palästinenser fordern ihr „Rückkehrrecht" zu ihren Häusern und Dörfern im historischen Palästina, aus denen sie 1948 von Zionisten vertrieben worden waren. Die Orte sind nach wie vor von Israel besetzt. Eine Entschädigung blieb bis heute aus.

Zudem fordern die Menschen in Palästina ein Ende der seit elf Jahren andauernden völkerrechtswidrigen israelisch-ägyptischen Absperrung des Gazastreifens, die die ohnehin kleine Wirtschaft der Küstenenklaven gänzlich stilllegte. Die etwa zwei Millionen Einwohner leben heute in Armut und sind auf Hilfen aus dem Ausland angewiesen. Viele haben ihre Häuser durch israelische Bombenangriffe verloren. Im Gazastreifen fehlt es an allem – egal ob Essen, Wasser oder Baumaterial.

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